Oberhausen. . Die Teilsperrung der Mülheimer Straße trat Montag in Oberhausen in Kraft. Viele Pendler kamen zu spät zur Arbeit. Geschäftsleute befürchten Einbußen.

Lange Staus auf der Mülheimer Straße machten Montagmorgen ab 9 Uhr deutlich: Die Teilsperrung der Hauptverkehrsader ist in Kraft. Bau- und Sanierungsarbeiten legen den Verkehr auf der B223 vier Monate lahm. Für Pendler bedeutet das, Umwege in Kauf zu nehmen oder zu den Stoßzeiten mindestens 30 Minuten Fahrzeit zusätzlich einzuplanen. Bei den angrenzenden Geschäftsleuten läuten die Alarmglocken.

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Die Sanierung von Versorgungsleitungen, Abwasserkanal und Gasleitung sowie der Brücke und der Fahrbahndecke auf der Mülheimer Straße waren überfällig. Zwischen der Brücktorstraße und der Mülheimer Straße/Duisburger Straße/Essener Straße geht es nun zweispurig in Richtung Norden. Die Gegenrichtung ist direkt am Knotenpunkt Konrad-Adenauer-Allee/Mülheimer Straße gesperrt. Wer über die A 40 nach Essen oder Mülheim will, weicht über die Essener Straße aus. Oberhausen und Duisburg sind über die Duisburger Straße zu erreichen. Während der Verkehr aus der Stadt bis zum frühen Nachmittag recht reibungslos fließt, stockt es in Fahrtrichtung Innenstadt gewaltig. Noch nachmittags bewegt sich der Autokorso auf der Duisburger Straße im Schritttempo.

Stoag nutzt die Gunst der Stunde

Ein Stresstest, auf den Autofahrer laut Stoag gerne verzichten dürfen. Die verzwickte Situation am Oberhausener Nadelöhr nutzt das Verkehrsunternehmen für die Auflage eines „Baustellen-Abos“. Unter dem Motto „Tschau, Stau!“ können Pendler ab dem 1. Juli, 1. August oder 1. September ein Schnupper-Abo für Ticket1000, Ticket2000, Young-Ticket-Plus oder Bärenticket buchen (abo.stoag.de). Weitere Details sowie ein Bestellformular sind online unter stoag.de zu finden. Flyer verteilen Stoag-Mitarbeiter übrigens am Dienstag im morgendlichen Pkw-Stau am Kaisergarten.

Während die Stoag hofft, dank der Großbaustelle neue Kunden zu gewinnen, läuten bei den Geschäftsleuten die Alarmglocken. „Was sollen wir denn jetzt machen?“, fragt eine Mitarbeiterin der Familienvideothek Video Buster entnervt. Ihre Kunden müssten nun Umwege in Kauf nehmen. „Dazu haben die meisten aber keine Lust.“ Die Mitarbeiterin ist sich sicher: „Da kommen schwierige Monate auf uns zu.“

Gähnende Leere

Auch Ibrahim Ücbudak macht sich Sorgen. Der Inhaber von „Yamam Döner Kebab“ stellte am ersten Baustellentag fest: „Es ist sehr wenig los.“ Für die nächsten Monate rechnet er mit Einbußen. „Viele unserer Kunden fahren über den Parkplatz des Ziesak-Baumarktes, um zu uns zu gelangen.“ Doch wenn später die Brückeninstandsetzung ansteht und dafür die Fahrstreifen in Richtung Norden gesperrt werden, sei das nicht mehr möglich. „Dann ist hier gähnende Leere.“

Über den Ziesak-Parkplatz erreichte am Montag auch Werner Seiliz seine Trainingsstätte im Fitness-Studio McFit neben der Turbinenhalle. Dreimal wöchentlich hält sich der 73-Jährige dort fit. Die Großbaustelle nimmt er gelassen. „Ich muss ja auch nicht im Berufsverkehr hierhin fahren.“ Eine rund 40 Minuten längere Anfahrtszeit hatte McFit-Mitarbeiterin Laura Vogtmann eingeplant. Sie hatte Glück und kam vor der großen Verkehrswelle durch. Was auf sie zukommt, ahnt sie schon: „Viele Kunden beschwerten sich schon heute, weil sie im Stau standen und längere Wege in Kauf nehmen mussten.“