Oberhausen.

Die Stadtsparkasse Oberhausen will in den kommenden Jahren ihre Sach- und Personalausgaben deutlich senken. Der Personalbestand soll durch Fluktuation und freiwillige Maßnahmen um zehn Prozent reduziert werden. Derzeit sind es 430 Vollzeitstellen. „Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben“, verspricht Sparkassenchef Bernhard Uppenkamp.

Reduziert werden sollen auch die Ausgaben für Sponsoring. Geprüft wird, ob weitere Filialen in der Stadt geschlossen werden müssen. Vorschläge soll es erst geben, wenn man im Einzelfall Kosten und Nutzen abgeglichen hat.

Zugleich will die Sparkasse neue, profitable Geschäftsfelder erschließen und das Digitalangebot ausbauen. Eine Fusion mit der Sparkasse einer Nachbarstadt sei kein Thema. „Das hätte viele Nachteile“, sagt Uppenkamp.

Schwierige Niedrigzinsphase

Die Maßnahmen sind Teil des Zukunftsprojekts 2025, das der Verwaltungsvorstand intern Anfang März beschlossen hat, die Mitarbeiter wurden bereits informiert. Es ist eine Weiterentwicklung des vor Jahren angestoßenen und bereits zum allergrößten Teil umgesetzten Zukunftsprojekts 2020, das Personalabbau und Filialschließungen beinhaltete. Innerhalb der nächsten vier Jahre will man nun eine weitere Ergebnisverbesserung von 15 Millionen Euro erreichen.

Die Planungen resultieren aus der anhaltenden und auf absehbare Zeit auch wohl andauernden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und den damit einhergehenden Schwierigkeiten der gesamten Finanzbranche: Mit Spareinlagen und Krediten ist kaum noch Geld zu verdienen.

Neue Geschäftsfelder erschließen

„Die Stadtsparkasse Oberhausen ist aber gut aufgestellt“, betont Uppenkamp, „unsere Risikoposition und Risikotragfähigkeit hat sich sehr gut entwickelt, die Bilanzsumme betrug im vergangenen Jahr 2,3 Milliarden Euro, die Spareinlagen sind angestiegen, die Kredite an Unternehmen haben sich erhöht. Unsere Eigenkapitalquote beträgt über 16 Prozent und übertrifft damit die aufsichtsrechtlichen Anforderungen deutlich.“

Dennoch: Auf die Gewitterwolken, die über der Branche stünden, müsse und werde man reagieren. Optimiert werden sollen zudem die vier gemeinsamen Tochtergesellschaften, die das Oberhausener Institut mit anderen Sparkassen besitzt: Die S-International Rhein-Ruhr, die S-Bargeldloggistik, die S-Service und die S-Logistik. Sie sollen auch neue Geschäftsfelder erschließen und Kunden gewinnen.