Oberhausen. Der Vorstand der Stadtsparkasse Oberhausen zeigt sich über die Höhe der Gesamtspenden für engagierte Vereine zufrieden – doch in Zukunft wird die Ausschüttung wohl reduziert.
An der Spitze der Stadtsparkasse Oberhausen nennen sie es „Bürgerdividende“ – und meinen damit, dass alle Gewinne, Lohn- und Steuerzahlungen des Geldinstituts eigentlich der Bevölkerung dieser Stadt zugute kommen. „Unser gemeinnütziges Engagement beläuft sich glücklicherweise noch auf 1,3 Millionen Euro“, sagt Sparkassen-Chef Bernhard Uppenkamp – und deutet schon mit seinem „glücklicherweise“ an, wohin die Richtung in Zeiten von Null- und Minuszinsen geht: nach unten.
1,3 Millionen Euro Spenden kamen für Soziales, Sport, Bildung, Kunst und Kultur 2015 noch zusammen – gespeist aus PS-Glücksspiellosen, Stiftungs-Ausschüttungen und reinem Sponsoring. Vor zehn Jahren lag der Betrag noch bei 1,6 Millionen Euro.
"Perspektivisch mit Einschränkungen leben"
2015 lieferten vor allem die Sparkassen-Stiftungen, die berühmteste darunter die Bürgerstiftung, mit über 350.000 Euro einen dicken Batzen hinzu. Doch die extrem lange Niedrigzinsphase für Geldanlagen machen es für die Stadtsparkasse in den nächsten Jahren kaum noch möglich, den Spendenbeitrag auf dem gleichen Niveau zu halten.
„Wir werden perspektivisch mit Einschränkungen leben müssen“, kündigt Uppenkamp an. „Wir werden den Menschen nicht mehr so viel zurückgeben können wie in den früheren Jahren.“ Ein Grund: Die Stiftungen haben zwar das Kapital gut und sicher angelegt, doch nun werden diese Langfrist-Sparanlagen mit guten Zinserträgen Jahr für Jahr fällig. „Deshalb werden wir künftig wesentlich geringere Erträge für die Stiftungen generieren können.“ Bekanntlich greifen Stiftungen niemals das Kapital an, sondern schütten dessen Erträge nach ihrem Stiftungszweck aus.
Drei Millionen Euro fürs Schloss
Da klingt es schon fast wie ein Trost, wenn Vorstandsmitglied Thomas Gäng aufzählt, was die Sparkasse neben den Spenden noch für die Stadt ausgibt: 1,9 Millionen Euro an Gewerbesteuern, 26 Millionen Euro an Gehaltszahlungen, die überwiegend an in Oberhausen lebende Sparkassenangestellte gehen – und eine hohe Summe für den Einkauf von Handwerksarbeiten, Diensten und Sachmitteln, bei dem Oberhausener Firmen stark berücksichtig werden.
Von den Spenden jedenfalls profitierten 2015 etwa die neue Kinderbibliothek in Sterkrade (70.000 Euro), die Tafel, das Ambulante Hospiz sowie die Erziehungshilfe von Löwenzahn. 225.000 Euro gehen an die Wirtschaftsförderung und fast 240.000 Euro an die großen Wohlfahrtsverbände und die Ausbildungswerkstätten. Ganz besonders bedacht wurde in den vergangenen 20 Jahren das Schloss Oberhausen: Hierhin flossen von der Sparkasse drei Millionen Euro – künftig will das Institut aber lieber Ausstellungen direkt sponsern.