Oberhausen. . Oberhausen beteiligt sich mit fünf Spielorten an der Nacht der Industriekultur. Akteure wollen am 25. Juni eigenes Profil schärfen. Musikalische Regionalbahn.
Nein, das Wetter darf gerne noch besser werden. Ansonsten sind die Kulturschaffenden bereits in bester Extraschicht-Stimmung. Kein Wunder, schließlich sind es gerade einmal 23 Tage, bis sich an 48 Spielorten in 20 Städten im gesamten Ruhrgebiet die Industriekultur von ihrer besten Seite zeigen möchte.
Auch Oberhausen ist mit einem starken Angebot vertreten und darf in diesem Jahr einen Rückkehrer begrüßen. Das Theater an der Niebuhrg wird nach einem aus finanziellen Gründen eingelegten Sabbatjahr am 25. Juni wieder mit dabei sein. Niebuhrg-Leiter Holger Hagemeyer freut sich auf ein hell erleuchtetes Areal der ehemaligen Zeche Concordia. Die Niebuhrg zeigt das, was beinah alle Akteure diesmal umsetzen: An den Spielorten erwartet die Besucher nämlich ein rahmendes Oberthema.
In der Niebuhrg geht es beim „Buhrgzauber“ mit Illusionisten, Zauberern, Impro-Theater und Comedy recht magisch zur Sache. Hagemeyer: „Es wird ein Zusammenspiel aus Licht und Feuer. Schließlich sind wir die einzig komplett erhaltene Zeche in Oberhausen.“
Den 875 Meter tiefen Schacht kann man leider nicht besichtigen, dafür aber ist bereits die Anreise kurzweilig: Bei der „Extrafahrt“ wird die Regionalbahn 36 vom Hauptbahnhof nach Duisburg-Ruhrort von Musikgruppen begleitet. Vom ebenfalls bespielten Bahnhof Obermeiderich sind es nur ein paar Schritte zur Niebuhrg.
Auch ohne Extraschicht ein Magnet ist freilich der Gasometer, der seine „Wunder der Natur“ in den Mittelpunkt der Extraschicht rückt. Chefin Jeanette Schmitz kündigte in und um die 112 Meter hohe Kulturtonne Ausstellungsführungen, Lesungen, Jazz und Gute-Laune-Musik an.
Warteschlangen sind hier wahrscheinlich: Caroline Tillmann-Schumacher sieht als Vertreterin der Ludwiggalerie ihre Institution als „kleine Schwester“ des Gasometers: „Wenn die Schlange zu lang ist: Wir liegen nur zehn Gehminuten vom Gasometer entfernt.“
Experimente im Zentrum Altenberg
Hier geht es vor allem um die Mode. Besonders: Neben stündlichen Führungen im Schloss gibt es kindgerechte Erklärungen durch Kinder der Malschule. Dazu locken Stockbrot und eine modische Reise in die 1950er und 1960er Jahre.
Im Zentrum Altenberg spielen LVR-Industriemuseum und die soziokulturellen Akteure diesmal zusammen. Die Elektromobilität soll kleine und große Besucher staunen lassen. „Die Physikanten“ wollen unterhaltsam experimentieren. Die Dauerausstellung öffnet und auf der Live-Bühne spielen Bands Charts, Rock und Pop. Wer sich übrigens nicht entscheiden kann: Es fahren wieder Shuttle-Busse.
Extraschicht in Oberhausen
Die Extraschicht steigt zum 16. Mal am 25. Juni (Samstag) von 18 bis 2 Uhr an 48 Spielorten in 20 Städten, darunter ist auch Oberhausen.
Mit den Eintrittskarten kann man alle Spielorte besuchen und auch mit dem Shuttlebussen fahren. Karten kosten im Vorverkauf 17 Euro, 13 Euro ermäßigt. Abendkasse: 20 Euro.