Oberhausen. . An der Kulturstätte Niebuhrg bauten Handwerker und Künstler ihre Buden auf. Der Maimarkt hat längst viele Stammgäste – und überrascht mit Kuriosem.

Kaum hat die Kulturstätte Niebuhrg an diesem Sonntag ihre Türen geöffnet, da drängen auch schon zahlreiche Besucher auf das Areal an der Stadtgrenze von Oberhausen und Duisburg: Im und um das ehemalige Zechengebäude ist ein Kunst- und Handwerkermarkt mit liebevoll dekorierten Ständen aufgebaut. Jede Menge Handgearbeitetes gibt es hier zu entdecken – von Getöpfertem für den Garten über Gestricktes für Füße und Kopf bis hin zu selbstgemalten Kunstwerken etwa für die heimische Wohnzimmerwand.

Marmelade für den Fußballfan

Die Auswahl, an welchen Stand man zuerst tritt, fällt da schwer. Ein Regenbogen aus Marmeladengläsern etwa leuchtet den Besuchern von Christiane Karras-Holewa entgegen. Von Erdbeerrot bis Bananengelb reichen die Farben der Marmeladen, die die Essenerin anbietet. Auch an Fußballfans hat sie gedacht: Sorten für Schalke, BVB oder Bayern München sind abgeschmeckt mit dem jeweiligem Bier der Heimatstadt. „Früchtefee“ Christiane Karras-Holewa freut sich über die Anerkennung ihrer Kunden.

Auch Nicole Pollenberg geht es vor allem ums Plaudern mit Besuchern ihres Verkaufstandes. In kleinen Glasflaschen bietet die kreative 30-Jährige unsichtbares „Glück“ an, kleine Kärtchen mit ermunternden Sprüchen versprechen „Balsam für die Seele“. „Die Karten sind tolle Kopfhochzieher,“ meint Pollenberg. „Sie sind mein persönliches Lieblingsstück.“

Viele Besucher kommen jedes Jahr wieder – so auch Heinz-Dieter Langenberg. Der 67-Jährige nennt einen Grund dafür: „Man merkt einfach, dass die Aussteller wahnsinnig viel Herz in ihre Sachen stecken.“ Auch seine Kinder und Enkel hat er schon für den Maimarkt an der Niebuhrg begeistert.

Veranstalter Holger Hagemeyer weiß um die Bedeutung der Stammkundschaft für den jährlich stattfindenden Maimarkt. „Wir leben von Stammgästen. Laufpublikum kommt nur selten“, erklärt er und fügt lachend hinzu: „In diese Ecke zwischen Duisburg und Oberhausen verläuft sich eben nur selten jemand.“

Chanel No. 5 der Niebuhrg

Neben den vielen Handwerksständen finden sich im Vorhof des Zechengebäudes auch Bunden mit Schmackhaftem wie Reibekuchen oder Crêpes. Unter dem sonnigen Maihimmel konnten Besucher zudem an einer offenen Feuerstelle ihr eigenes Stockbrot rösten. Das „Chanel No. 5 der Niebuhrg“ nennt Veranstalter Holger Hagemeyer den Geruch des Feuers: „Wer die Niebuhrg verlässt, der hat den Geruch noch den ganzen Tag lang in der Nase.“

Die Niebuhrg an der Niebuhrstraße 61 ist nicht nur Veranstaltungsort für Märkte und Ausstellungen, sondern auch ein Theater für Musicals und Shows. Sie werden meist von Freitag bis Sonntag aufgeführt.

Aktuell im Programm: Raumschiff Schlagerstern, Schlager lügen Nicht, Toast Hawaii. Info: schilda-theater.de