Oberhausen. . Handwerkskammer-Tour zu energieeffizienten Firmen. Besuch beim Tankfahrzeug-Spezialisten Lindenau und bei Elektro Koppen.
Ob beim Heizen, bei der Entwässerung oder bei der Klimatechnik – für Unternehmen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, etwas für die Umwelt zu tun und zugleich die Energieausgaben zu drosseln. Von besonders herausragenden Beispielen energieeffizienter Betriebe überzeugten sich jetzt 25 Teilnehmer einer Exkursion, die die Handwerkskammer im Rahmen der Klimawochen Ruhr anbot. In Oberhausen führte die Tour zu Lindenau Full Tank Services und Elektro Koppen.
Solaranlage speist Heizung
Die umfangreichen Investitionen der auf den Tankfahrzeugbau und - service sowie die Reparatur von Containern spezialisierten Lindenau GmbH erläuterte Firmengründer Heinz Lindenau. Beim Bau der großen Halle im Waldteich-Gewerbegebiet habe man darauf geachtet, dass große Lichtbänder viel Tageslicht hineinlassen. Die Fußbodenheizung sowie die Solaranlage sorgen zusätzlich dafür, dass möglichst wenig Energie verbraucht wird. Zum Abstrahlen der Farbe an alten Tank-Containern werden kleine Stahlkugeln eingesetzt, die gesammelt, gereinigt und dann wieder verwertet werden.
Rund 12.000 Quadratmeter misst das versiegelte Firmengelände. Auf dem Grundstück sind Rinnen eingebaut, die das Regenwasser über Abscheider in eine Reinigungsanlage leiten. Danach fließt es in ein Pflanzenklärbecken und versickert. Das Dachwasser gelangt direkt auf die Grünfläche. „Ohne diese Maßnahmen hätten wir pro Jahr Abwasserkosten von rund 12.000 Euro“, erklärte Lindenau. Jetzt fließe nur das Wasser aus den Toiletten und Waschräumen in den Abwasserkanal.
Gebäudeautomation
Auf Klimatechnik, Gebäudeautomation, Datentechnik, EDV und Sicherheitstechnik hat sich der Mittelständler Elektro Koppen spezialisiert. 2005 übernahm Tobias Koppen die Geschäftsführung. Seither gab es verschiedene Investitionen am Firmensitz Brinkstraße: Sogenannte Präsenzwächter sorgen dafür, dass in den Büros und Lagern nur dann das Licht angeht, wenn sich dort jemand aufhält.
An zahlreichen Stellen ersetzen LED herkömmliche Leuchtkörper, Leuchtstoffröhren wurden auf 70 Prozent gedimmt. Die Klimageräte entsprechen dem Energieverbrauchsstandard A Plus. Abhängig von der Sonnenlichtstärke fahren die Jalousien automatisch rauf oder runter. „Einzelraumplanung, Niedertemperaturtherme und Gebäudeautomation ermöglichen so eine Energieeinsparung von 15 bis 30 Prozent“, warb Geschäftsführer Tobias Koppen. Außerdem habe man zu 100 Prozent auf den Bezug von Ökostrom umgestellt.
Für dieses Jahr plant das Unternehmen, eine Photovoltaikanlage auf dem Bürogebäude zu errichten. Daraus kann dann auch die Ladesäule für das Elektroauto gespeist werden. Koppen denkt zudem über die Anschaffung eines zweiten Elektroautos – einen Kastenwagen – nach. „Der muss allerdings eine Reichweite von 200 Kilometern haben.“