Oberhausen. . Uwe Weinand wechselte von der Landeshauptstadt nach Oberhausen. Der 55-Jährige ist leidenschaftlicher Motorradfahrer und Garten-Freak.
„Nein, das muss nicht sein“, antwortet Uwe Weinand, als er gefragt wird, ob er für das Foto vielleicht das Jackett anziehen möchte. Sagt das etwas aus über den Menschen, der seit dem 22. Februar das Jobcenter Oberhausen leitet? So locker der 55-Jährige die Jackettfrage sieht, zeigt er sich jedenfalls auch im Gespräch. Bereitwillig gibt er Auskunft über seine persönlichen und beruflichen Hintergründe.
Urgestein der Arbeitsvermittlung
Geboren wurde er im westfälischen Rheine, sein Wohnort ist Essen. „Von daher kenne ich die Region hier ganz gut.“ Verheiratet ist er, „und das sehr gerne, seit fast 30 Jahren“. Sohn und Tochter sind schon erwachsen. Was er von Oberhausen kennt? „Den Kaisergarten. Da waren wir früher ganz oft, als die zwei Kinder noch klein waren.“
Weinand ist so etwas wie ein Urgestein der Arbeitsvermittlung: 1995 hat er bei der Bundesagentur für Arbeit begonnen. Einige Jahre als Zeitsoldat lagen da hinter ihm. Zur Ausbildung gehörte auch ein Studium an der Hochschule der Bundesagentur in Mannheim. Berufliche Erfahrungen sammelte er dann an verschiedenen Stationen. Er arbeitete im Kreis Mettmann, zuletzt als Operativer Geschäftsführer im Jobcenter Düsseldorf. „Und jetzt bin ich hier.“ In die ersten, wichtigen Themenfelder habe er sich mittlerweile eingearbeitet, sagt er.
Von der Struktur des Jobcenters hat er sich ein Bild gemacht, den Integration-Point besucht, wo man sich um Asylbewerber und Flüchtlinge kümmert, mit Vertretern der beiden Träger – Stadt Oberhausen und Agentur für Arbeit – erste Gespräche geführt. Auch das Jugendbündnishaus an der Virchowstraße kennt er. Mit Stadt, Arbeitsagentur und Institutionen der Beschäftigungsförderung will er es weiterentwickeln.
Schalke- und RWE-Fan
„Ich habe mich bewusst hier in Oberhausen beworben“, sagt Weinand. Die hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen, die zu wenigen Ausbildungsplätze, die sozialen Herausforderungen einer Ruhrgebietsstadt schrecken ihn nicht. Auch in der einwohnermäßig dreimal so großen Landeshauptstadt gebe es reichlich Probleme. Über 18.000 Arbeitslose beziehen dort Hartz IV, das Jobcenter betreut insgesamt rund 63.000 Menschen.
Als er in Düsseldorf seinen Schreibtisch räumte, machten ihm die Kollegen ein Geschenk, das er in seinem neuen Büro aufhängte: ein Bild. Gemalt hat es ein Mitarbeiter, der aus Oberhausen kommt. „Darauf sehen Sie, welche Hobbys ich habe.“ Motorradfahren ist eine Leidenschaft von ihm. „Ich fahre so einen Chopper, allerdings nicht mit einem ganz so extremen Lenker.“ Mit seiner Ehefrau unternimmt er regelmäßig Touren. „Zur Entspannung.“
Die findet er auch in der Gartenarbeit. „Ich bin bekennender Gartenfreak“. Und er ist ein leidenschaftlicher Fußball-Fan, sein Herz schlägt für Schalke 04. In leidenschaftlich steckt ja auch das Wort leiden. „Stimmt, da haben Sie recht.“ Ein Faible hat er auch für Rot-Weiß Essen. „Ich weiß, dass es zwischen beiden Vereinen Differenzen gibt.“ Aber er steht dazu.