Oberhausen. . Im Werksgasthaus arbeiten Beschäftigte von Arbeitsagentur und Jobcenter Tür an Tür. Ausländeramt über Hotline permanent erreichbar.
Unter dem Namen „Integration Point“ haben Arbeitsagentur, Jobcenter und Stadt im ehemaligen Werksgasthaus an der Essener Straße eine zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge eingerichtet. Ziel der schriftlich vereinbarten Kooperation ist es, deren möglichst zügige und nachhaltige Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu erreichen.
Mehr Gemeinsamkeit
Die hohe Zahl der 2015 in kurzer Zeit in Oberhausen angekommenen Menschen sei eine große Herausforderung gewesen, die auch in diesem Jahr zu meistern sei, meinte Oberbürgermeister Daniel Schranz bei der gestrigen Pressekonferenz. Aus den gewonnenen Erfahrungen sei der Entschluss zu mehr Gemeinsamkeit der verschiedenen Institutionen gewachsen. Schranz betonte, dass die Beratungsleistungen für alle anderen Oberhausener Bürger nicht durch die neue Anlaufstelle vernachlässigt werden.
Flüchtlinge „Wir gründen hier keine neue Behörde“, erklärte Arbeitsagenturchef Jürgen Koch. Der kurze Draht zwischen Arbeitsagentur, Jobcenter und zur Stadt ermögliche aber einen besseren Austausch darüber, auf welchem Weg eine möglichst schnelle Integration erfolgen könne. „Denn die Kenntnisse und Fähigkeiten, die die Flüchtlinge mitbringen, sind sehr unterschiedlich.“ Das gilt auch für die Aussichten, wie ein Asylverfahren letzten Endes ausgeht. Die Fachkenntnisse der städtischen Ausländerbehörde sollen genutzt werden, damit Maßnahmen wie Deutschkurse, Einstiegsqualifizierungen oder Berufspraktika besonders den Flüchtlingen zukommen, die auch Aussicht haben, in Deutschland bleiben zu dürfen. „Eine Absprache im Vorfeld von längerfristigen Maßnahmen ist sinnvoll“, meinte Frank Motschull, Ordnungsdezernent der Stadt Oberhausen. Die Ausländerbehörde ist durch eine Telefonhotline für die beiden anderen Institutionen permanent erreichbar.
"Die Menschen wollen Arbeiten"
Ist ein Asylverfahren positiv abgeschlossen, übernimmt das Jobcenter die weitere Betreuung. Dazu gehören neben der Sicherstellung des Lebensunterhalts und der Kostenübernahme für die Unterkunft die Instrumente und Fördermaßnahmen für eine berufliche Integration. Gemeinsame Fallbesprechungen mit den Kollegen von der Arbeitsagentur sowie der Personalschlüssel – ein Berater für 100 bis 150 Flüchtlinge – sollen dafür sorgen, dass ein zügiger Eintritt ins Berufsleben kein Traum bleibt. „Die Menschen wollen arbeiten“, betonte Georg Sondermann, kommissarischer Leiter des Jobcenters. Für Sozialdezernentin Elke Münich beinhaltet Integration die Bereiche Sprache, Bildung, Arbeit und Wohnen. Unterstützung aus einer Hand sei daher ein sinnvolles Instrument.
Alle Beteiligten appellieren an die Oberhausener Wirtschaft, dabei zu helfen.