Oberhausen. . Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Oberhausen fordert, die Beschlüsse zum Bildungsplan bis 2017 auszusetzen. Und eine Steuergruppe einzurichten.

Welche Grundschule sollte in Oberhausen geschlossen werden? Eine Frage, die die CDU-Fraktion zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten will. Unter Führung von Fraktionschefin Simone-Tatjana Stehr fordern die Christdemokraten daher, die anstehenden Beschlüsse zum Bildungsplan bis 2017 auszusetzen und die Zeit bis dahin zu nutzen, um ein zukunftsfähiges Konzept für die Oberhausener Schullandschaft zu entwickeln.

Entscheidung steht im Mai an

„Wenn wir jetzt Entscheidungen treffen, fallen die uns in spätestens fünf Jahren auf die Füße, weil derzeit zu viel Bewegung in der Schullandschaft ist“, sagt Simone-Tatjana Stehr. Zum Beispiel wegen des Schülerzuwachses durch die Flüchtlingskinder. Dabei sieht der Zeitplan eigentlich anders aus: In seiner Sitzung am 27. April soll der Schulausschuss über die auf der Grundlage des Gutachters Ernst Rösner entwickelten Vorschläge der Schulverwaltung zum Bildungsplan 2016-2020 beraten, die im November in das Gremium eingebracht wurden. Bereits am 9. Mai soll der Stadtrat dann über das Paket entscheiden, in dem u.a. auch Grundschulschließungen vorgeschlagen werden. Wobei Schuldezernentin Elke Münich stets betont hat, die Politik könne auch den Status Quo beschließen und keine einzige Schule dicht machen, genug Schüler gebe es in Oberhausen.

Dennoch, dass es künftig Veränderungen geben wird, ist nach Ansicht von Stehr und Gundula Hausmann-Peters, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, unausweichlich, nicht alle Schulstandorte würden langfristig bestehen können. „Aber einfach nur zu gucken: wo sind weniger Kinder und die Schule schließen wir dann, das reicht nicht aus“, sagt Hausmann-Peters, „das ist keine perspektivische, pädagogisch orientierte Planung“. Die leiste der vorgelegte Bildungsplan eben nicht, so die beiden CDU-Frauen, dazu gehöre unter anderem: Zu berücksichtigen, was eine Schulschließung für den jeweiligen Stadtteil bedeute. Qualitätsstandards für Schulgebäude festzulegen nach der Maßgabe, was moderne Schulen brauchen, und gegebenenfalls auch (energetisch sparsame) Neubauten zu wagen.

Damit die Schulleitungen und Kollegien nicht nur „Info-Empfänger“ (so Stehr) von Vorschlägen der Schulverwaltung sind, sondern tatsächlich Gestalter der Schullandschaft und ihr Expertenwissen in Planungen mit einfließt, sollen sie in der Steuergruppe vertreten sein, die die CDU-Fraktion fordert. Diese Gruppe, die sich aus Vertretern aller Schulformen und Mitarbeitern der Verwaltung zusammensetzen soll (keine Politiker), hätte den Auftrag, die Zukunft der Oberhausener Schulen zu konzeptionieren.