Oberhausen. Südamerika steht 2016 im Mittelpunkt des Themenprogramms der Oberhausener Kurzfilmtage. Insgesamt werden 550 Filme aus 55 Ländern gezeigt.

Vom 5. bis zum 10. Mai wird Oberhausen wieder das Mekka für Filmliebhaber. In der Lichtburg und im Walzenlager-Kino im Zentrum Altenberg werden 550 Filme aus 55 Ländern gezeigt, 1000 akkreditierte Fachbesucher aus aller Welt werden erwartet. Die Innenstadt wird wieder internationaler Treffpunkt. „Nicht nur die Filme, die in den Wettbewerben laufen, sind hoch interessant“, sagt Kurzfilmtage-Sprecherin Sabine Niewalda. „Die Vielfalt der Erzählungen, Formen und Experimente ist enorm.“

„Ich betone jedes Jahr wieder gern aufs Neue, wie wichtig die Kurzfilmtage für die Stadt sind“, sagt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. „Das gilt nicht nur für die hervorragende Kunst, die während des Festivals gezeigt und in aller Welt beachtet wird, sondern auch für die Kulturarbeit, die die Kurzfilmtage in Oberhausen leisten. Programme werden mit Bürgern erarbeitet, das fördert den künstlerischen Nachwuchs und begeistert Junge und auch Ältere für den Film.“

Themenschwerpunkt lateinamerikanischer Film

Unter dem Titel „El Pueblo“ („Das Volk“) widmet sich der Themenschwerpunkt in diesem Jahr dem neuen lateinamerikanischen Film. Was versteht man dort als „Volk“? „Von der kleinsten Hütte bis hin zur großen Gemeinschaft Lateinamerika – die Filme untersuchen die ganze Skala“, sagt Festival-Leiter Lars Henrik Gass. Filmemacher dort interpretierten den Begriff „Volk“ heute sehr anders als noch in den 60er und 70er Jahren.

Ein weiteres Festival-typisches Merkmal sind die Profil-Programme. „Werkschauen, Retrospektiven von Künstlern, die noch leben“, erklärt Hilke Doering, Mitglied der Programmkommission. „Wir stellen Personen vor, die noch mitten im Schaffen sind, alles Leute, die den Kurzfilm nicht als Sprungbrett für den Langfilm sehen, sondern ihn als künstlerisches Ausdrucksmittel bevorzugen.“ Dabei sind Anne Hausgjerd, erstmalig außerhalb von Norwegen präsentiert, Jeanne Faust aus Deutschland, schon häufig im Deutschen Wettbewerb vertreten, Raquel Chalfi aus Israel, in ihrer Heimat auch eine bekannte Dichterin, Sun Xun, Animationskünstler aus China, und Josef Dabernig aus Österreich.

Vor vier Jahren eingeführt, ist auch die beliebte Sparte Archive wieder mit prominenten Gästen vertreten: Am Montag und Dienstag, 9./10. Mai, stellen das Centre Georges Pompidou aus Paris, das Venter Visual Music aus Los Angeles sowie das norwegische Videokunstarkivet ihre Arbeit vor.

Schon vor der offiziellen Eröffnung der Kurzfilmtage am Dienstag, 5. Mai, um 19 Uhr in der Lichtburg werden Filmprogramme gezeigt. Für Schulklassen laufen ab 10.30 Uhr Filme aus dem Kinder- und Jugendwettbewerb (Alter: ab 6), um 12.30 Uhr wird der Film „Der Frühling war so kalt“, an dem Oberhausener Schüler und Profis beteiligt sind, gezeigt.

Filme für Jugendliche (Alter: ab 14) laufen um 14.30 Uhr. Um 17 Uhr gibt’s ein Programm mit Preisträger-Filmen anderer Festivals.