Großes Kino steckt bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen hinter den Kulissen
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Oberhausen. . Neun junge Assistenten engagieren sich bei den 62. Internationalen Kurzfilmtagen. Die Arbeit beginnt in Oberhausen weit vor dem Festivalstart.
Die Anhänger kurzer Filme wissen längst: Hinter dem, was letztlich für wenige Minuten auf der Kinoleinwand erscheint, steckt oftmals eine monatelange, mitunter jahrelange Tüftel- und Kreativarbeit. Neun junge Assistenten arbeiten momentan hinter den Kulissen der 62. Internationalen Kurzfilmtage (Kufita), damit zwischen dem 5. und 10. Mai das renommierte Festival auch so funktioniert, wie es Filmemacher und Zuschauer jedes Jahr mutmaßlich automatisch erleben.
Fremdsprachen sind von Vorteil
Doch automatisch geht gar nichts. Kurze Film, lange Vorbereitung: Drei Monate dauert die Hospitanz der Helfer in den Fachabteilungen des Filmfestivals. Die Hospitanten haben meist schon an bundesweiten Hochschulen oder in kulturellen Berufen Erfahrung gesammelt. „Die Zeit bei den Kurzfilmtagen dient als gute Orientierung, um zu schauen, welcher Bereich für eine berufliche Perspektive persönlich passt“, sagt Ronja Lamberty.
Die 20 Jahre alte Mülheimerin studiert an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf Medien- und Kulturwissenschaften und suchte ein passendes Praktikum. Sie schnuppert nun beim Kinder- und Jugendkino nicht nur hinein, sondern wird sich in den kommenden Wochen intensiv mit den Finessen des jungen Kinos beschäftigen.
Der gute Name der Kurzfilmtage dient als willkommene Referenz, doch vor allem die Breite der Tätigkeiten reizt das junge Team. So sind die Assistenten in den Sparten Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Wettbewerb, Internationaler Wettbewerb, Organisation, Technik, Presse und Gästebüro angesiedelt.
Das Festival-Team suchte per Zeitschriftenanzeigen und Facebook-Posts im Internet nach der Unterstützung. Beworben haben sich Menschen aus ganz Deutschland. Manches Bewerbungsgespräch funktionierte unkonventionell über den Netzdienst Skype, so wie bei Anne Hoppe, die eine Zeit in Argentinien lebte und sprachliche Auslandserfahrung mitbringt. „Das ist von Vorteil“, sagt Sabine Niewalda, Sprecherin der Kurzfilmtage. Auf sprachliche Kenntnisse der Assistenten konnte das Festival angesichts zahlreicher internationaler Gäste in den vergangenen Jahren bereits zurückgreifen.
Viel Herzblut und Motivation für kreative Bewegtbilder
Auffällig: Unter den neun Assistenten befindet sich nur ein Mann. Das spiegle jedoch auch den Anteil der männlichen Bewerber oder die Zahlen in entsprechenden Studiengängen wider. Jan-Henrik Branding ist bei den Kurzfilmtagen jedenfalls dabei. Er studiert Medienwissenschaften in Paderborn. Für den 22-Jährigen ist später nicht zwangsläufig die kreative Arbeit das Ziel, ihn interessiert vor allem das Technische und Organisatorische.
Wer wann, wo, was, wie intensiv macht, richtet sich ganz nach der Abteilung: Während der Gäste- und Pressebereich langsam ins Rollen kommt und dafür sorgt, dass die Akkreditierungen erfasst und bearbeitet werden, gilt es etwa bei der internationalen Filmsichtung, die eingereichten Produktionen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Viel Herzblut und Motivation für kreative Bewegtbilder ist bei den Kurzfilmtagen logischerweise Voraussetzung. Dass es im Trubel des Festivals auch mal hektisch werden kann, ist den Jung-Assistenten bewusst. Anne Hoppe: „Es ist eine sehr gute Gelegenheit, mit einem großen Team gemeinsam an einer Sache zu arbeiten.“
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