Oberhausen. Jugendparlament lud zum Speed Debating in der Stadtbibliothek Sterkrade. Viele Jugendliche beklagten einen mangelhaften Zustand von Schulgebäuden.

Auf ein überaus reges Interesse stieß das vom Jugendparlament initiierte Speed Debating in der Stadtbibliothek Sterkrade am Dienstagabend. Gut 70 Jugendliche nutzten die Gelegenheit, mit Vertretern von Stadtverwaltung, Politik, städtischen Gesellschaften, Feuerwehr und Polizei für jeweils fünf Minuten zu sprechen.

Die Anliegen der jungen Oberhausener waren breit gefächert, sie reichten vom Abschneiden der Alternative für Deutschland (AfD) bei den zurückliegenden Landtagswahlen bis zum mangelhaften Zustand von Schulgebäuden und speziell von Schultoiletten.

Mit einem großen Aufgebot waren Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums gekommen. Gleich an mehreren Tischen ging es um das Thema Schultoiletten und Gebäudezustand. Hartmut Schmidt, Geschäftsführer der Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), die im Auftrag der Stadt die Reinigung vornimmt, erfuhr, dass zum Beispiel am Freiherr die Anlagen im Bereich der Sekundarstufe I stark verschmutzt seien. Auch würden immer wieder Seifen- oder Papierbehälter nicht nachgefüllt oder mutwillig zerstört. „Vielleicht sollte man auch an den weiterführenden Schulen über eine Ausweitung der Reinigung nachdenken, wie es sie derzeit an den Grundschulen gibt?“, meinte Schmidt.

Schlechte Schulausstattung

Schuldezernentin Elke Münich wurde ebenso zu dem Thema angesprochen, aber auch auf den an vielen Schulen dringenden Sanierungsbedarf. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Marie-Luise Dött empfahl den Jugendlichen: „Das solltet ihr aufschreiben und unserer Fraktionsvorsitzenden im Rat geben. Derzeit wird dort darüber diskutiert, was an welche Schulen zu tun ist.“ Beispiele für Mängel seien für die Entscheider hilfreich.

Eine unzureichende technische Ausstattung an ihrer Schule beklagten Jugendliche im Gespräch mit Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Schlechte Computer, langsames Internet und der Beamer ist auch oft defekt“, brachten sie die Mängel auf den Punkt. Der OB wies auf den Medienentwicklungsplan hin, der derzeit erarbeitet werde. „Fest steht auf jeden Fall, dass wir hier einen großen Nachholbedarf haben. Die Schulen sollen und müssen ein schnelles Internet bekommen.“

Eine gute Sache

Sorgen bereitet ein junger Oberhausener der Erfolg der AfD bei den jüngsten Landtagswahlen: „Ist so was auch in NRW möglich und was kann man dagegen tun?“, fragte der Schüler den SPD-Ratsfraktionschef, Wolfgang Große Brömer. Der diagnostizierte: „Das AfD-Ergebnis hat etwas mit Unzufriedenheit zu tun. Wichtig ist, dass man informiert und aufklärt. Und dass man die Integrationsmaßnahmen forciert und Kontakte zwischen Flüchtlingen und Bevölkerung schafft, um Vorurteile und Ängste abzubauen.“

Während sich am Tisch von Andrea-Cora Walther die jungen Diskutanten über die Bürgerliste Oberhausen und den Unterschied zwischen einer Partei und einem Wählerbündnis informierten, erklärte Regina Wittmann (Grüne), welche Bedeutung eine Satzung habe, die der Rat verabschiede.

Am Ende konnten die Jugendlichen das „Speed Debating“ bewerten. Ihr Fazit: eine gute Sache.