Oberhausen. Jugendparlament initiierte Befragung zu Mensa-Essen an Schulen in Oberhausen. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse vor. Ziel: Mitbestimmung steigern

Wie gut ist das Essen in Oberhausens Schulen? Das möchten die Jugendparlamentarier wissen und gaben dazu im Oktober des vergangenen Jahres einen Fragebogen in Auftrag, der an alle Schulen verschickt worden ist. Und die Ergebnisse sind überraschend – in vielerlei Hinsicht.

Eine solch umfassende Umfrage gab es noch nie, sagte Hendrik Detmers in der Sitzung des Jugendparlaments am Montagabend. „Das ist ein ganz großer Erfolg“, betonte Detmers, bei der Stadtverwaltung zuständig für das Jugendparlament (Jupa). An den Oberhausener Grundschulen haben insgesamt 2641 Schüler der dritten und vierten Klassen an der Befragung teilgenommen (Rücklaufquote von 77,2 Prozent).

49 % finden das Essen lecker

Die Kinder sind unter anderem gefragt worden, wie oft sie in der Schule essen, wie es schmeckt, ob sie sich einen Nachschlag holen dürfen und ob der Speisesaal eine angenehme Atmosphäre hat. Die meisten Kinder – 66,8 Prozent – essen an fünf Tagen in der Woche warm zu Mittag in der Schule. Vielen schmeckt es auch, rund 49 Prozent gaben an, dass sie das Essen „lecker“ finden. Satt macht es 63 Prozent.

Gewinner auf der Nachschlag-Liste sind die Sättigungsbeilagen: Auf die Frage, was sich Schüler nachholen dürfen, antworteten rund 83 Prozent: Kartoffeln, Reis, Nudeln. 78 Prozent gaben an, dass sie sich Gemüse nachholen dürfen. Zum Vergleich: Eine Extra-Portion Nachtisch bekommen die Schüler nicht so leicht: 44 Prozent gaben an, dass sie sich Dessert nachnehmen dürfen. Mit den Räumlichkeiten scheinen die Schüler ganz zufrieden zu sein: 62 Prozent sagen, der entsprechende Raum sei sauber, 78 Prozent meinen, der Raum sei hell. Nur ruhig ist es den Angaben zufolge nicht: Knapp 6 Prozent sagen, dass es leise zuginge.

Verbesserungsbedarf gibt es beim Thema Mitbestimmung. 73 Prozent gaben in der Befragung an, dass sie das Mittagessen nicht mit auswählen dürfen. Hendrik Detmers gab bei der Ergebnisvorstellung allerdings zu bedenken, dass die Kinder die Frage möglicherweise falsch gedeutet haben könnten.

Großteil ist zufrieden

Allerdings zeigt sich bei den älteren Schülern ein ähnliches Bild. Alle weiterführenden Schulen und Förderschulen sind mit Fragebögen ausgestattet worden, zwei Schulen haben nicht geantwortet. Über die Gründe konnte in der JuPa-Sitzung nur spekuliert werden. Eine Möglichkeit: An diesen Schulen gibt es kein Mittagsangebot. Von 12.635 Schülern haben 7739 geantwortet (Rücklaufquote 61,3 Prozent). 47 Prozent sagten, sie könnten keinen Einfluss auf den Speiseplan nehmen. Ein Punkt, den das Jugendparlament definitiv ändern möchte. Mit dem Essen sind insgesamt aber rund 50 Prozent der älteren Schüler sehr zufrieden und zufrieden, zwischen 3 und 5 Prozent sind gar nicht zufrieden. Allerdings: 13 Prozent finden den Preis für das angebotene Essen zu teuer.

Die Ergebnisse der Umfrage werden nun in einem Bericht aufgearbeitet und nach der Sommerpause in den entsprechenden Ausschüssen den Politikern vorgestellt.