Oberhausen. Die Polizei sieht eine positive Entwicklung bei der Jugendkriminalität. Nur noch 16 Oberhausener unter 21 Jahren im besonderen Fokus der Beamten.

Die Zahl der jungen Oberhausener, die mehrfach an Gewalt-, Raub- und Körperverletzungstaten beteiligt waren, ist weiter zurückgegangen. Wie die Oberhausener Polizei bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für 2015 erklärt, gelten nur noch 16 Personen unter 21 Jahren in dieser Stadt als Intensivtäter – 2011 waren es noch 34 Täter, 2014 sprachen die Beamten von 20 Mehrfachtätern.

„Das merken die Täter, dass wir nah an ihnen dran sind“, sieht Uwe Mainz, der Leiter der Direktion Kriminalität, Erfolge durch die polizeiliche Arbeit. Besonders die Aktion „Gelbe Karte“, bei der auffälligen Jugendlichen der Verlust des Führerscheins droht, sei hier besonders wirksam. Insgesamt erhielten bisher 143 Gewalttäter in Oberhausen eine „Gelbe Karte“. 2013 wurden 75 Karten ausgeteilt, 2014 waren es 39 und 2015 noch einmal 29.

Der Gedanke hinter der Aktion, bei der auch die Stadt beteiligt ist: Ein hohes Aggressionspotenzial, das sich etwa durch Gewalttaten äußert, könne auch Auswirkungen auf das Verhalten im Straßenverkehr haben. Darum droht Intensivtätern die Gefahr eines Fahrverbots oder die Gefahr, erst gar keinen Führerschein erlangen zu dürfen. In 21 Fällen wurde die Führerscheinstelle abschließend von der Polizei informiert, dass „Rote Karten“ verschickt wurden.

„Die Gelbe Karte hat durchgeschlagen“, ist Mainz von diesem Mittel überzeugt, junge Straftäter abzuschrecken. „Das Konzept funktioniert.“ Er würde deshalb eine Fortsetzung begrüßen.

Niedrigster Stand in zehn Jahren

Erfreut ist Mainz zudem darüber, dass immer weniger junge Menschen in Oberhausen durch Gewaltdelikte ins Visier der Polizei geraten. „Seit 2011 sind die Tatverdächtigen bis 21 Jahren, die durch Gewaltdelikte aufgefallen sind, kontinuierlich zurückgegangen.“ Wurden 2007 insgesamt 331 unter 21-Jährige einer Gewalttat verdächtigt, waren es 2015 nur noch 165. Dies ist der niedrigste Stand in den vergangenen zehn Jahren.

Auch insgesamt haben sich weniger junge Oberhausener durch Straftaten hervor getan. Von 1789 Tatverdächtigen unter 21 Jahren im Jahre 2015 berichtet die Polizei, im Vorjahr waren es noch 1894. Dies bedeutete ebenfalls den niedrigsten Stand in zehn Jahren.

„Natürlich kann man diese Entwicklung nicht allein der polizeilichen Ermittlungs- und Präventionsarbeit zurechnen“, schränkt Polizeipräsident Ingolf Möhring ein. „Denn es ist klar, dass auch die Demografie Auswirkungen auf diesen Trend hat.“ Weniger junge Mitbürger würden tendenziell zu weniger Straftaten führen.