Oberhausen. Die Oberhausener Schulverwaltung schlägt im Bildungsplan eine Auflösung der Osterfelder-Heide-Schule vor. Eltern und Schule wehren sich.

Irgendwann an diesem Abend wird Martina Schiller, kommissarische Leiterin der Osterfelder-Heide-Schule, sagen, dass der Bildungsplan einen (einzigen) Vorteil habe: „Wir, die Schulen, Eltern und Kollegien, sind ins Gespräch gekommen, wir haben uns getroffen und versucht, Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.“ Diese Zukunft stellt sich die Schulverwaltung auf der Basis des Gutachtens von Ernst Rösner in einer auslaufenden Auflösung der Schule vor, die ab August 2017 möglich wäre. So lautet der Vorschlag im Bildungsplan, über den der Stadtrat im Mai abstimmt.

Die Osterfelder-Heide-Schule wehrt sich, zu diesem Zweck hatte die Schulpflegschaft unter Vorsitz von Antje Dembny am Donnerstagabend zu einer Sitzung eingeladen. Es kamen Eltern, Vertreter anderer Schulen, von Kindertagesstätten, Menschen aus Osterfeld oder auch von den Fraktionen im Rat. Antje Dembny berichtete, wie Eltern in Osterfeld über die Rathaus-Pläne denken: „Wir packen drei Schulen (die Robert-Koch-, die Erich-Kästner- und die Jacobischule) zu Lasten der Kinder und der Qualität bis unters Dach voll und schließen die vierte Schule, die Osterfelder-Heide-Schule, und können dann das Grundstück verkaufen.“ Eine solche Vermarktungsmöglichkeit wird im Bildungsplan angegeben.

Nicht gegen Veränderungen

Eine Aufgabe des Schulstandortes an der Kappellenstraße, derzeit ein- bis zweizügig in den vier Jahrgängen, hätte viele Nachteile, so die Schulpflegschaftsvorsitzende: Die Schulwege der Kinder verlängerten sich, sie müssten auch ihren fußläufigen Nahbereich verlassen, um Kontakte zu Schulfreunden zu pflegen. Zudem habe die Osterfelder-Heide-Schule bereits eine Internationale Vorbereitungsklasse mit 24 Flüchtlingskindern, „was ist, wenn die Unterkunft für Flüchtlingsfamilien an der Kapellenstraße eröffnet ist, wo sollen diese Kinder hin“, fragte Dembny. Denn die umliegenden Schulen, die Robert-Koch-Schule an der Herta- oder die Erich-Kästner-Schule an der Rothebuschstraße, müssten jetzt schon Kinder abweisen.

Das bestätigte Sabrina Thomas, Leiterin der Robert-Koch-Schule, in der drei Klassen pro Jahrgang unterrichtet werden: „Wir lehnen seit Jahren Schüler ab.“ Die Ganztagsräume, die für 50 Schüler konzipiert seien, würden aktuell von 150 Schülern besucht, im nächsten Schuljahr wären es sogar 185. „Wir haben die totale Platznot“, sagte Thomas. Ein Vorschlag der Schulkonferenz der Robert-Koch-Schule ist deshalb, einen neuen, zweistöckigen Pavillon auf dem Gelände zu errichten. Eine Idee sei aber auch, die Osterfelder-Heide-Schule auszubauen, die dafür mehr Freiflächen hat, und einen großen Standort einzurichten. Dafür seien Investitionen notwendig.

„Wir haben nichts gegen Veränderungen“, sagte Martina Schiller von der Osterfelder-Heide-Schule, „aber wir haben etwas dagegen, wenn man es sich zu einfach macht und einfach eine Schule schließt.“ Soll heißen: In Osterfeld ist man zur Zusammenarbeit und für neue Ideen bereit.