Sterkrade/Buschhausen. Ein großes Gesamtschul-System mit acht Klassen pro Jahrgang würde wohl heute keiner mehr konzipieren. Weshalb Gutachter Ernst Rösner und die Schulverwaltung im Entwurf des Bildungsplans, über den der Stadtrat im Mai abstimmen muss, eine Verkleinerung der aktuell achtzügigen Gesamtschule Osterfeld (GSO) auf sechs Züge vorschlagen.
Da aber die Gesamtschulplätze in Oberhausen dringend gebraucht werden, könnten die an der GSO wegfallenden zwei Jahrgangszüge nicht ersatzlos gestrichen werden. Die Fachverwaltung im Rathaus schlägt daher einen Ausbau der Gesamtschule Weierheide von aktuell vier auf künftig sechs Klassen pro Jahrgang vor. Wörtlich lautet der Vorschlag, über den die Kommunalpolitik entscheiden soll: „Ermittlung der baulichen Möglichkeiten sowie der Kosten für den Ausbau der Gesamtschule Weierheide auf sechs Züge sowie Prüfung der Genehmigungsfähigkeit eines solchen Vorhabens durch die Bezirksregierung Düsseldorf“.
„Das hat uns sehr überrascht, dass wir möglicherweise sechszügig werden sollen“, sagt Doris Sawallich, Leiterin der Gesamtschule Weierheide, „vor dem Hintergrund, dass uns jetzt schon Räume fehlen und wir in großer Enge leben“. So gebe es beispielsweise keinen größeren Veranstaltungsraum, das Forum fasse gerade einmal 100 Leute. Eine große Befürchtung der Weierheide-Schulgemeinde, die jetzt schon auf zwei Standorte – an der Egelsfurth- und der Fichtestraße – verteilt ist: „Dass wir noch eine zweite Dependence dazu bekommen, daran mag ich gar nicht denken“, sagt Doris Sawallich und weist darauf hin, wie schwierig eine solche Lösung sowohl für Schüler als auch Lehrer zu handhaben sei.
Da es sich im Bildungsplan-Entwurf um einen Prüfauftrag handelt, hat sich die Schulkonferenz der Gesamtschule Weierheide zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu einer Sechszügigkeit positioniert. „Sollte die Prüfung eine Veränderung zur Sechszügigkeit als möglich erachten, bitten wir um einen Beteiligungsprozess vor einer endgültigen Beschlussfassung des Bildungsplans“, erklärt die Schulleiterin. „Das Kollegium unserer Schule geht sehr kreativ mit dem bereits bestehenden Raummangel um, so dass der Unterricht davon nicht beeinträchtigt wird und die Schülerinnen und Schüler sich wohl fühlen.“ Dennoch werde sich die Schulgemeinde der Herausforderung stellen, „wenn diese Prozesse zu einem pädagogischen Mehrwert für unsere Schülerinnen und Schüler führen“.