Oberhausen. . Planungsdezernentin Lauxen sieht nach Nahverkehrserhebung Handlungsbedarf. Sie möchte mehr Oberhausener davon überzeugen, den Wagen stehen zu lassen.
Wie oft nutzen die Oberhausener Bus und Bahn? Wie beurteilen sie den Zustand der Straßen und Wege? Und besitzen sie selbst ein Fahrrad? Insgesamt 2152 Mitbürger hatte die Stadtverwaltung 2014 zum Thema Nahverkehr befragt. Dass viele Oberhausener auch für kurze Wege unter einem Kilometer Länge das Auto nutzen, nämlich jeden fünften, stimmte nicht nur die Oberhausener Politik kürzlich im Planungsausschuss nachdenklich.
Auch Planungsdezernentin Sabine Lauxen macht sich darüber Gedanken. „Die Hälfte dieser kurzen Wege könnte umweltfreundlicher erledigt werden, zu Fuß oder mit dem Fahrrad.“ Nun gelte es, die Ergebnisse der Erhebung zu nutzen und Schwachpunkte auszubessern.
„Wir wollen dem Argument entgegentreten, man sei ohne Auto weniger mobil“, erklärt Lauxen. Dies stimme in einem Ballungsraum wie Oberhausen nicht, beziehungsweise nur sehr eingeschränkt. Die vorhandenen Radwege oder Busverbindungen seien in jedem Fall geeignet, gut in der Stadt unterwegs zu sein. Natürlich ginge es nicht darum, Leuten das Auto zu verbieten. Diese Diskussion habe es in einigen Politikkreisen vielleicht in der 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegeben. „Man kann ja ein Auto besitzen. Die Frage ist aber, ob man es wirklich auch für kürzeste Wege benutzen müsste“, wirft Dieter Baum, bei der Stadt für die Radwegeplanung zuständig, ein.
Schüler und Studenten fahren Bus
Doch nicht nur auf diesen Befund zur Autonutzung hat Lauxen ein Auge geworfen. „Schüler und Studenten haben wir bereits für Busse und Bahnen eingefangen“, sagt die Planungsdezernentin mit Blick auf die Antworten zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs. Die zehn- bis 17-jährigen Oberhausener nutzen für 39 Prozent ihrer täglichen Wege, darunter etwa der Schulweg, Bus und Bahn.
Auch in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jähringen ist der Anteil mit 27,4 Prozent relativ hoch. „Doch ab einem Alter von 30 Jahren gibt es einen Bruch“, deutet Lauxen die Ergebnisse der Befragung. Familien- und Berufsplanung würden dabei eine Rolle spielen, glauben Baum und Lauxen. Viele Oberhausener müssen zu ihrem Arbeitsplatz in umliegende Städte pendeln – die Stadt hat einen deutlich negativen Pendlersaldo. Darum seien die Bus- und Bahnverbindungen zu verbessern.
Zufrieden ist die Dezernentin mit dem Anteil der Radfahrer. 71 Prozent der Haushalte besaß 2014 mindestens ein Fahrrad, 6,4 Prozent der Wege werden mit dem Rad erledigt. Ein Hemmnis: Viele Mitbürger beschweren sich, dass sie keinen geeigneten Ort haben, um ihr Fahrrad abzustellen. „Da müssen wir dran und Abhilfe schaffen“, sieht Lauxen Handlungsbedarf.