Oberhausen. . Verschnaufpause für Haupt- und Ehrenamtliche offenbar beendet. Verträge für drei Landesheime laufen Ende März aus. Stadt will diese dann nutzen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause in den vergangenen Wochen rechnet die Stadt Oberhausen im März wieder mit einem stärkeren Zuzug von Flüchtlingen.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte am Mittwoch im Gespräch mit den Oberbürgermeistern aus NRW – darunter auch OB Daniel Schranz (CDU) – angekündigt, dass sich die Kommunen ab März auf neu zugewiesene Asylbewerber einstellen sollten. Zuletzt war es um Oberhausen ruhiger geworden, weil die Stadt ihr Soll zu 99 Prozent erfüllt hatte.

2015: rund 2850 Asylbewerber

Zu erwarten seien für 2016 ähnlich viele Menschen wie im vergangenen Jahr. In Oberhausen waren das rund 2850 Asylbewerber. Sozialdezernentin Elke Münich kündigt an: „Derzeit haben wir in unseren Einrichtungen etwas Luft. Kommen 2016 aber ähnlich viele Menschen wie 2015, reichen die fertiggestellten und geplanten Kapazitäten nicht aus.“

Dass nun neue Unterkünfte in Oberhausen gebaut werden, heißt das derweil nicht. Vielmehr könnte die Stadt wohl auf jene Einrichtungen zurückgreifen, die derzeit noch vom Land betrieben werden. 2015 hatte Oberhausen drei ehemalige Schulen kurzfristig umgerüstet, um dort Platz für bis zu 852 Flüchtlinge zu schaffen, für die in den Erstaufnahmestellen des Landes kein Raum gewesen ist. Derzeit sind zwei dieser Heime, die Stötznerschule und die Hauptschule Eisenheim, minimal belegt – nach Angaben der Bezirksregierung im Schladviertel nur jeder dritte, in Eisenheim nur jeder fünfte Platz. Insgesamt leben in den Landesheimen 348 Menschen.

852 Landesplätze

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat angekündigt, die Landesunterkünfte zurückzubauen. Für die drei Oberhausener Heime laufen die Verträge nach aktuellem Stand bis zum 31. März aus, heißt es aus Düsseldorf. „Wie anschließend mit ihnen umgegangen wird, ist derzeit noch nicht bekannt“, heißt es.

Münich kündigt an: Sollte das Land eine oder mehrere Unterkünfte in Oberhausen aufgeben, werde die Stadt diese weiter betreiben. „Nach derzeitigem Stand benötigen wir diese Plätze.“ Die derzeit 852 vorgehaltenen Landesplätze werden auf das Soll der Kommune angerechnet – schließt das Land eine Einrichtung, muss die Kommune mehr schultern.

Damit sind zumindest vorerst die Spekulationen aus der Welt, dass das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg wie gewünscht die Eisenheimer Schulräume nutzen kann.

Die Stadt betreut rund 2700 Asylbewerber (Stand 11. Februar), die in Wohnungen, Heimen sowie Behelfsunterkünften leben.