Oberhausen. . Studenten des Hans-Sachs-Berufskollegs arbeiten mit der Künstlergruppe Kitev zusammen und entwickeln Stromversorgung für mobile Flüchtlingsküche.
Im Sommer soll sie von Oberhausen aus durchs ganze Ruhrgebiet fahren und Menschen miteinander verbinden: die „Refugees Kitchen“, also die mobile Flüchtlingsküche des Künstlervereins Kitev. Noch ist der Wagen in Bau, doch die Fertigstellung ist wieder ein Stückchen näher gerückt: Studierende des Hans-Sachs-Berufskollegs haben sich um die nötige Elektronik für die rollende Küche gekümmert.
Kühlschränke im Dauerbetrieb
Drei angehende Elektro-Techniker haben für ihre Abschlussarbeit einen Container konzipiert, der die „Refugees Kitchen“ künftig mit Strom versorgen wird. Die Aufgabe hatte es in sich, denn Ziel war es, das Küchenmobil als autarkes System zu konzipieren. Der Wagen soll schließlich netzunabhängig durch die Lande düsen – und etwa auf Festivals Halt machen. Da muss der Herd schnell betriebsbereit sein, die Kühlschränke müssen im Dauerbetrieb die Lebensmittel frisch halten.
„Wir sind von dem Projekt begeistert, es hat uns sehr gefreut, dass wir durch unser Wissen helfen und einen Beitrag leisten konnten“, sagt Student Daniel Paaßen. „Das Thema Flüchtlinge ist ja hoch aktuell.“
Schon im September vergangenen Jahres haben die Planungen für die Zusammenarbeit begonnen. Der Verein Kitev hat die Studierenden – neben Paaßen noch Justin Rednoß und Adam Murina – über die ganze Zeit betreut. Als die drei im Kitev-Turm am Bahnhof mit den Flüchtlingen über die mobile Küche gesprochen haben und als es konkret an die Arbeit ging. „Es ist toll zu sehen, dass sich die jungen Elektro-Techniker so für unsere Sache engagieren“, sagt Christoph Stark von Kitev.
Noch ist der Container, der aus einer Batterie-Gleichspannung brauchbaren Netz-Wechselstrom macht, in Bau. Er wird passgenau für den Lkw gefertigt, der derzeit von Oberhausener Flüchtlingen im Babcock-Fertigungszentrum zur mobilen und begehbaren Küche umgebaut wird.
Vom Sponsoring zur Tüftelei
„Für uns war es sehr wichtig, dass die Zusammenarbeit am Ende auch etwas vorweisen kann“, sagt Christoph Stark. „Wenn Hirnschmalz und Herzblut in eine Sache fließen, ist es doch schön zu sehen, dass auch etwas dabei rum kommt.“
„Und für unsere Zukunft hat es auch etwas gebracht“, sagt Student Adam Murina. Er und seine Mitschüler haben ja nicht nur an der Elektrik getüftelt. Sie haben sich um Sponsoren bemüht, damit die Idee auch realisiert werden kann. Sie haben sich mit den Flüchtlingen des Projektes zusammengesetzt, um deren Ziele und Wünsche in die Tat umzusetzen. „Das ganzheitliche Arbeiten kommt bei potenziellen Arbeitgebern bestimmt gut an, wenn wir nach unserem Abschluss auf Jobsuche gehen.“
Idee und Ziele der „Refugees Kitchen“
Die „Refugees Kitchen“ ist ein Projekt des Künstlervereins Kitev. Flüchtlinge bauen einen alten Kleinlaster gerade zur mobilen Küche um.
Mit dem Food-Truck wollen sie Festivals bereisen. In der Küche werden Spezialitäten der Herkunftsländer gekocht, Gäste und Flüchtlinge sollen ins Gespräch kommen.