Oberhausen. . 27-Jähriger steht nun wegen Totschlags vor Gericht. 67-Jähriger war nach den Tritten am eigenen Blut erstickt. Vier weitere Verhandlungstage geplant.
Wegen Totschlags muss sich seit gestern ein 27-jähriger Oberhausener vor dem Landgericht Duisburg verantworten. Am 17. August 2015 soll er an der Nohlstraße einen 67-jährigen Mann durch Tritte gegen den Kopf so schwer verletzt haben, dass der Rentner kurze Zeit später starb.
Laut Anklage hatten die beiden Bekannten zuvor in der Wohnung des Getöteten gemeinsam dem Alkohol zugesprochen. Sie gerieten in eine Prügelei: Der Angeklagte fügte dem 67-Jährigen eine blutende Kopfwunde zu. Kurze Zeit später wurde ein Rettungswagen zu der Wohnung gerufen. Beide Männer fuhren mit den Sanitätern in ein Krankenhaus, in dem die Kopfverletzung versorgt wurde.
Zwei Promille Alkohol im Blut
Auf dem gemeinsamen Heimweg sollen Angeklagter und Opfer erneut aneinander geraten sein. Der 27-Jährige soll den 67-Jährigen zu Boden geschubst haben. Der landete auf dem Bauch, lag mit dem Gesicht auf der Treppenstufe eines Hauseingangs. Mit größter Wucht soll der Angeklagte ihm zweimal vor den Kopf getreten haben, bevor er den stark blutenden Mann liegen ließ. Passanten fanden den reglosen Körper, riefen die Rettung. Die Sanitäter bemühten sich vergebens.
Der Mann erstickte an seinem eigenen Blut. Einen Tag später war der 27-Jährige festgenommen worden und hatte gegenüber der Polizei ein Geständnis abgelegt. Der Angeklagte, der zur Tatzeit rund zwei Promille Alkohol im Blut hatte, hatte im Vorfeld des Verfahrens zugegeben, dem Opfer zwei Mal ins Gesicht getreten zu haben. Er habe sich aber keine Gedanken über die möglichen Folgen gemacht. Direkt vor der Tat sei er von dem 67-Jährigen provoziert worden, der ihm vorgeworfen habe, ein schlechter Vater und unzuverlässig zu sein. Für den Prozess sind bis zum 10. März vier weitere Verhandlungstage vorgesehen.