Oberhausen. Die Markthalle ist bereits abgerissen. Nun knabbert der Bagger die ehemalige Dresdner Bank an. Der Keller mit Tresorraum ist im Februar an der Reihe.
Nicht gerade kleine Häppchen beißt sich der Abrissbagger aus der Fassade des ehemaligen Dresdner Bank-Gebäudes neben dem Altmarkt. Das Haus wird schon in der nächsten Woche endgültig Geschichte sein – genauso wie bereits die Markthalle und die angrenzenden Gebäude, Marktstraße 31 und 33. Mit großen Schritten geht der Abriss des rund 2500 Quadratmeter umfassenden Komplexes seinem Ende entgegen. Schon Anfang nächster Woche kann der Bauzaun an der Friedrich-Karl-Straße soweit an die Baustelle zurückgezogen werden, dass der Gehweg wieder passierbar sein wird.
Zwei unterschiedliche Giebelwände
Auf den „letzten Meter“ wird’s für die Truppe des Abbruchunternehmens Becker noch mal ein bisschen kniffelig, um das an die ehemalige Bankfiliale an der Gutenbergstraße angrenzende Gebäude, in dem die Anwaltskanzlei Steinebach ihren Sitz hat, nicht zu beschädigen: „Wir haben es mit zwei unterschiedlichen Giebelwänden zu tun. Damit die Wand des Nachbargebäudes keinen Schaden nimmt, müssen die letzten Reste des Abrissgebäudes im oberen Bereich von Hand abgetragen werden“, erläutert Bauleiter Torsten Becker.
Container aufgebrochen
Über die Weihnachtsfeiertage habe das Abrissgelände ungebetenen Besuch bekommen, erzählt Bauleiter Torsten Becker. Unbekannte hätten einen Zehn-Kubikmeter-Container aufgebrochen und geplündert.
Vor allem auf Wertstoffe wie demontierte Kupferrohre hatten es die Diebe abgesehen. „Wir haben den Diebstahl zur Anzeige gebracht.“
Nächste Woche wird’s dann daran gehen, die oberirdisch angefallenen Schuttberge „aufzubereiten“, sprich: große Brocken soweit zu zerkleinern, dass sie problemlos zur Entsorgung abgefahren werden können. Insgesamt werden am Ende rund 17 500 Tonnen Bauschutt angefallen sein – etwa 700 Lkw-Ladungen. Ist der oberirdische Schutt erst weg, geht’s ans Kellergeschoss. Anfang Februar wird’s voraussichtlich so weit sein. Dann rückt die Abrissbirne den dicken Stahlbetonwänden von Tresorraum und Co. zu Leibe. „Die Keller-Außenmauern bleiben erhalten“, erklärt Torsten Becker. Die Grube wird anschließend verfüllt, die Keller-Außenmauern werden zur Druckentlastung von außen noch mit angeschüttetem Material verstärkt.
Absperrzäune und Witterungsschutz
Mitte, Ende Februar, wenn das Wetter mitspielt, soll das gesamte Gelände „platt“ sein. Dann werden die Absperrzäune nur noch den engeren Bereich umschließen, der vormals durch die Gebäudeaußenmauern umrissen war. Als Witterungsschutz wird die jetzt freiliegende Außenwand des Nachbargebäudes an der Gutenbergstraße noch mit Latten und Folie versehen, dann wird erstmal Ruhe einkehren auf der Baustelle neben dem Altmarkt.
Hintergrund ist die Förderzusage des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung für das Projekt „integriertes Dachgewächshaus“ auf dem dort geplanten Jobcenter. Diese Förderung habe aber zur Folge, dass zunächst ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben werden müsse, erklärte kürzlich Hartmut Schmidt, Geschäftsführer des Oberhausener Gebäudemanagement (OGM). Dadurch verschiebe sich der eigentliche Baubeginn um voraussichtlich ein Jahr.