Oberhausen. . Naturschutz- und Vogelschutzbund luden interessierte Bürger zur „Stunde der Wintervögel“ ein.35 Interessierte entdeckten auch selten gesehene Arten.

Auf Vogelpirsch ging es Sonntagmorgen im Sterkrader Volkspark. 35 Naturinteressierte beobachteten typische Wintervögel. Den Rundgang organisierte der Naturschutzbund Oberhausen (NABU) im Rahmen der bundesweiten „Stunde der Wintervögel“.

Interesse an der Natur wecken

Bereits zum sechsten Mal hatte der NABU gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) Naturliebhaber zu dieser Mitmachaktion aufgerufen, bei der 60 Minuten lang Vögel im an einem selbst festgelegten Ort gezählt und die Daten anschließend an den NABU weitergeben werden sollen. Im vergangenen Jahr nahmen 86 Oberhausener an dem Projekt teil und zählten über 40 Vogelarten mit insgesamt 2746 Individuen. Dieses Mal machten 35 Bürger mit.

„Die gesammelten Daten geben Aufschluss über Veränderungen in der Vogelwelt“, erklärte NABU-Mitglied Michael Tomec. Im Vordergrund stehe aber das Anliegen, Interesse an Natur und insbesondere an deren gefiederten Bewohnern zu wecken, so der 55-Jährige.

Teilnahme auch Online möglich.

Informationen zur Aktion der Stunde der Gartenvögel im Mai erhalten Interessierte online auf www.stunde-der-gartenvoegel.de oder unter 0800-1157-155.

Online, telefonisch, per Post oder über die NABU-Vogelführer-App können Teilnehmer dann auch ihre Daten an die Naturschützer übermitteln. Wer teilnimmt, kann Preise gewinnen.

Gemeinsam mit seinen Kollegen Jörg David (42) und Silke Hingmann (44) führte er die Gruppe durch die Grünanlage. Immer wieder machten die drei Vogelexperten auf Vögel hoch oben in den Baumkronen und auch auf dem Parkweiher aufmerksam. Durch das Fernglas entdeckten die Besucher bekannte Vögel wie Amsel, Meisen, Krähen und Stockente. Aber auch selten gesehene Vögel wie Mäusebussard, Eisvogel und Nilgans wurden gesichtet. Die NABU-Mitglieder beantworteten den Teilnehmern Fragen rund ums Thema Vogelwelt. Aber auch die Experten wissen nicht auf alles eine Antwort. Auf die Frage eines Besuchers, woher denn die Redewendung „einen Vogel haben“ käme, antwortete Michael Tomec lachend: „Da muss ich leider passen.“

Im Mai geht’s um Gartenvögel

Bei der Sichtung eines Buntspecht-Pärchens spitzte Horst Kristan (79), ebenfalls ehrenamtliches Mitglied beim NABU, seine Lippen und ahmte verblüffend echt deren Ruf nach. Die Vögel mit den roten Federn an Schwanz und Nacken haben es auch Andreas Logiewa besonders angetan. Der 50-Jährige wohnt seit kurzem in der Nähe des Volksparks und sieht die Exkursion als gute Gelegenheit, seine Umgebung besser kennen zu lernen. „Beim nächsten Spaziergang werde ich sensibler sein und mehr entdecken“, ist er überzeugt.

„Der Rundgang hat sich auf jeden Fall gelohnt“, sagte Michael Tomec. „Insgesamt haben wir 20 verschiedene Vogelarten gesehen.“

Vom 13. bis zum 15. Mai findet die bundesweite Stunde der Gartenvögel statt. Wieder wird der Tag mit einer besonderen Aktion der Naturschützer gewürdigt, an der sich Bürger beteiligen können. An der Vogelwelt Interessierte sind dann dazu aufgerufen, von jeder Art die höchste Anzahl zu notieren, die sie im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachten konnten.