Oberhausen. . Die XXXL-Unternehmensgruppe strukturiert das Einzelhandelsgeschäft Rück um. Altgediente Mitarbeiter klagen vor Gericht.
Für reichlich Negativ-Schlagzeilen sorgt das Möbelhaus Rück, seit es vor zwei Jahren vom Möbelriesen XXXL Unternehmensgruppe übernommen wurde. Die damaligen Befürchtungen von Mitarbeitern, Betriebsrat und Gewerkschaft, dass es zu Entlassungen und Lohndumping kommen werde, erwiesen sich als realistisch.
XXXL ging hier in Oberhausen genauso vor wie bei der Übernahme des Einrichtungszentrums Kröger in Essen: Zunächst wurden zentrale Funktionen der Verwaltung zum XXXL-Firmensitz nach Würzburg verlagert – 49 von 300 Mitarbeitern in Oberhausen waren betroffen. Zwar wurden auch 30 neue Vollzeitstellen im Logistikbereich geschaffen, doch insgesamt ging der Stellenabbau weiter.
"140 Beschäftigte wurden schon gekündigt"
Anfang vergangenen Jahres wurden fünf rechtlich selbstständige Gesellschaften ausgegliedert. Während das Unternehmen auf die damit verbundenen flacheren Hierarchien und effizientere Strukturen hinweist, üben Betriebsrat und Gewerkschaft heftig Kritik: Das Geschäftsmodell erlaube es, sich schnell und billig auch von langjährig beschäftigten Arbeitnehmern zu trennen und sie durch geringfügig Beschäftigte und Auszubildende zu ersetzen. „140 Beschäftigte wurden schon gekündigt“, sagte Verdi-Bezirksleiterin Henrike Greven im Oktober bei einer Demonstration von rund 100 Arbeitnehmern, die gegen das Gebaren der XXXL-Gruppe protestierten. Von ehemals 330 Rück-Beschäftigten würden wohl nur noch 60 am Ende übrig bleiben. Klagen vor dem Arbeitsgericht wurden eingereicht.