Oberhausen. . Betriebsrat: Der Logistik-Standort Buschhauen steht zur Diskussion. Unternehmen XXXL will Synergien mit Essener Center nutzen.
Die Diskussion um den Personalabbau beim Möbelhaus Rück geht weiter. Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass der Besitzer, die XXXL-Gruppe, 50 weitere Stellen im Verkauf abbauen will. Nun soll es laut dem stellvertretenden Betriebsratschef Dirk Klimaschewski so sein, dass die Gesellschaften, in denen die Mitarbeiter beschäftigt sind, komplett aufgelöst werden.
„Sie sollen zum 31. Juli liquidiert werden“, sagt Klimaschewski. Und auch der Logistik-Standort in Buschhausen stehe aktuell zur Diskussion. Verhandlungen hätte es keine gegeben. „Der Arbeitgeber sucht sich derzeit die Kollegen aus, die er noch haben will, die anderen werden nicht wegen neuer Verträge angesprochen“, sagt Klimaschewski. Ein Großteil der 229 Beschäftigten im Rück-Haus im Schladviertel sei aber ohnehin nicht bereit, neue Verträge zu unterschreiben – wegen zu schlechter Konditionen.
Die XXXL-Gruppe sieht den Sachverhalt ganz anders. „Es wird keine neuen Gesellschaften geben“, erklärt Unternehmenssprecher Julian Viering. Vor einem Monat sei „auf Initiative der Arbeitgeberseite über einen sozialverträglichen Personalabbau gesprochen“ worden. „Der Betriebsrat war jedoch nicht bereit, diesen Schritt zu begleiten.“ Einen Sozialplan zur Zahlung von Abfindungen an gekündigte Mitarbeiter gäbe es bereits seit Oktober 2014. Auch sei mit allen Beschäftigten gesprochen worden, die sich auf eine Stelle in einer anderen Firma der Unternehmensgruppe beworben hätten. Alle neun Auszubildenden in Oberhausen könnten zudem ihre Ausbildung innerhalb des Unternehmens fortsetzen und abschließen.
Arbeitsagentur-Chef: „Wir sind nah dran“
Darüber hinaus sei „eine beträchtliche Anzahl Mitarbeiter“ bereits in andere Betriebe vermittelt worden. Auch Jürgen Koch, Leiter der Arbeitsagentur in Oberhausen, spricht davon, dass bereits Kontakte zu dem Möbelhaus bestehen: „Wir sind ganz nah dran.“ Die Chancen, in der Branche einen neuen Job zu finden, schätzt er als gut ein. XXXL bekräftigt, an den Plänen, 50 Stellen abzubauen, habe sich bislang nichts geändert.
Allerdings bestätigt das Unternehmen Überlegungen zum Logistik-Standort in Buschhausen: „Es wird geprüft, ob auch im Logistikbereich Synergien mit den erfolgreichen Strukturen im Servicecenter Essen genutzt werden können“, so Viering. Die Befürchtung des Betriebsrats: Personalabbau.
XXXL-Sprecher: Rück schreibe keine schwarze Zahlen
In Essen kaufte XXXL 2014 das Möbelhaus Kröger, das rentabel betrieben wird. Im selben Jahr wurde Rück in Oberhausen von der XXXL-Gruppe übernommen, die landesweit 36 Möbelhäuser mit rund 10 000 Mitarbeitern betreibt. Anders als Essen schreibe Rück aber keine schwarzen Zahlen. Damit begründet XXXL ihre aktuelle Unternehmenspolitik. Die sieht für Gewerkschaftssekretärin Isabella Hillig so aus: „Mit möglichst vielen 400-Euro-Kräften und kostengünstigen Azubis arbeiten.“