Oberhausen. Das Möbelhaus Finke schließt seine Filiale in Oberhausen-Sterkrade. Rund 45 Mitarbeiter wurden kurzfristig informiert, sie bangen um ihre Arbeitsplätze.

Das zentral im Zentrum von Sterkrade gelegene Möbelhaus Finke schließt im Sommer 2016. Die Paderborner Unternehmensgruppe, zu der das Oberhausener Möbelhaus seit 2006 gehört, teilte mit, dass sie den Mietvertrag für die Immobilie gekündigt habe. Rund 45, zum Teil seit Jahrzehnten angestellte Mitarbeiter sorgen sich um ihre Arbeitsplätze. Die Belegschaft ist erst am Mittwochnachmittag in einer eilig einberufenen Sitzung informiert worden.

Pläne für das Ruhrgebiet

Die Finke-Gesamtgeschäftsführung bezeichnet die Schließung als plangemäß. „Das vorhandene Gebäude entspricht im Hinblick auf seine Größe nicht den Dimensionen, die wir für unsere zukünftigen Pläne im Ruhrgebiet benötigen“, sagt Finke-Chef Rudolf Christa. Das Unternehmen hatte jüngst in Hamm ein großes Center mit zwei Verkaufshäusern eröffnet. Dies stelle die Zielrichtung für künftige Entwicklungen von Finke-Filialen dar. Gleichwohl dankte Christa den Mitarbeitern für die Zusammenarbeit.

Einen Leerstand soll es in Sterkrade aber offenbar nicht geben: Ein anderes Möbeleinzelhandelsunternehmen soll laut Finke die Immobilie zwischenzeitlich gekauft haben. Sie gehörte bisher der Familie Sachse. Deren Vorfahre Franz Heck hatte an dieser Stelle einst das Unternehmen seiner Eltern zum bekannten „Möbel Heck“ aufgebaut.

Standort Sterkrade ist der kleinste

Gerüchte über das Aus der Finke-Filiale halten sich seit Längerem hartnäckig in der Stadt. Es ist mit 23.000 Quadratmetern auf mehreren Ebenen das kleinste von derzeit sieben Häusern, das die Finke-Gruppe betreibt. Über Jahre wurden Arbeitsplätze abgebaut: Eröffnet hat die Finke Oberhausen GmbH & Co. KG mit rund 180 Mitarbeitern, sechs Jahre später waren es nur noch um die 90.

Im Sterkrader Möbelhaus sind die Gerüchte ums Geschäfts-Aus immer wieder dementiert worden. Noch in der vergangenen Woche sagte Michael Wildenau, Geschäftsführer des Oberhausener Standortes, er wisse nichts von einer Schließung. Zu diesem Zeitpunkt soll ein kleiner Kreis von Eingeweihten allerdings längst von der Kündigungsabsicht gewusst haben. Stutzig gemacht hatte Mitarbeiter in der Paderborner Finke-Zentrale bereits vor drei Monaten, dass neue Firmenwagen mit aufgedruckter Werbung Oberhausen nicht länger als Standort angeführt haben.

Der Möbelhaus-Markt gilt als besonders heftig umkämpft. Gewerkschaften kritisieren in der Branche immer wieder gängige Dumpinglöhne. Zuletzt hatte in Oberhausen die Übernahme des Traditions-Möbelhauses Rück durch die Kette XXXL für Schlagzeilen gesorgt. Mitarbeiter haben ihren Arbeitsplatz verloren, es gab neue Verträge mit schlechteren Konditionen.