Oberhausen. . Der Caritas-Fonds „Kinder im Blick“ bietet unbürokratische Unterstützung in schwierigen Lebenslagen. Auch NRZ-Leser aus Oberhausen spendeten bei der Weihnachtsaktion.
Rainer M. (34) wurde arbeitslos, als seine Firma vor knapp einem Jahr dicht machte. Da war seine Frau gerade im vierten Monat schwanger mit ihrem zweiten Kind. „Ich wollte unbedingt so schnell wie möglich weg vom Arbeitslosengeld und wieder selbst für den Unterhalt meiner Familie sorgen“, erzählt der 34-Jährige, der sich gleich hartnäckig um einen neuen Job bemühte. Drei Monate nach der Geburt seiner Tochter fand er eine neue Anstellung. Aber bis dahin war’s ein paar Monate richtig eng. Da waren er und seine Frau dankbar, dass es über die Schwangerenberatung der Caritas konkrete Hilfe gab – zum Beispiel Geld für die Erstausstattung.
Familien wie Familie M., die plötzlich in Notlagen geraten, gibt es viele in Oberhausen. Damit in solchen Fällen schnell und unbürokratisch geholfen werden kann, hat die örtliche Caritas vor fünf Jahren den Hilfsfonds „Kinder im Blick“ ins Leben gerufen. Im Rahmen unserer Weihnachtsaktion für benachteiligte Kinder aus Oberhausener Familien beteiligt sich auch die NRZ daran, die Kasse des Hilfsfonds wieder etwas aufzufüllen – etwa mit den Einnahmen aus unserer Hütte im Weihnachtwald. Alle Leser, die dort weihnachtliche Artikel aus den Werkstätten der Caritas gekauft oder eine Spende für ein Foto mit dem Weihnachtsmann gegeben haben, helfen mit. Vielen Dank dafür.
18.000 Euro individuelle Hilfen
Bei Familie M. reicht das Einkommen, das Vater Rainer in seinem neuen Job erzielt, zusammen mit Kinder- und Wohngeld jetzt gerade mal aus, um ohne öffentliche Unterstützung zu leben. Für Sonderausgaben wie ein neues Kinderzimmer reicht’s nicht. Die Eltern wollten ihr großes Schlafzimmer den Kindern überlassen und selbst ins kleinere Kinderzimmer wechseln. Dafür brauchte es ein bisschen ergänzendes Mobiliar für die Kinder: Auch hier sprang der Hilfsfonds „Kinder im Blick“ ein: „Wir können keine großen Beträge zur Verfügung stellen“, erklärt Reinhard Messing vom Caritasverband. „Vor allem prüfen wir zunächst, ob nicht vorrangige staatliche oder andere Hilfen greifen.“
Wenn das nicht der Fall ist, kommt eine Förderung aus dem Hilfsfonds in Frage. Rund 18 000 Euro individuelle Hilfen wurden bislang zur Verfügung gestellt – Zuschüsse zu einer Ferienfahrt oder einer Mutter-Kind-Kur, Lern- oder Fördermaterial: „Wichtig ist, dass das Kind unmittelbar von der Unterstützung profitiert.“