Oberhausen. . In gemütlicher Atmosphäre haben die Geschäftsleute in Oberhausen-Schmachtendorf ihren Nikolausmarkt veranstaltet. Der Andrang war groß.

Halb Schmachtendorf schien auf den Beinen zu sein, weil Nikolausmarkt war: Zum dritten Mal hatte die Interessengemeinschaft Schmachtendorf (IGS) dazu auf den Marktplatz an der Schmachtendorfer Straße/Ecke Buchenweg eingeladen, nicht mehr auf die Dudelerstraße. Von Freitag bis Sonntag war der Markt geöffnet. Dabei drängten sich am Samstag, je näher die Dunkelheit rückte, umso mehr Menschen zwischen den Verkaufszelten mit ihren Spitzdächern.

Entweder standen sie in kleinen Gruppen zum Gespräch zusammen. Oder sie ließen es sich an den zahlreichen Ständen mit Leckereien und Getränken schmecken. Andere stöberten im Warenangebot. Passend dazu steuerte der evangelische Posaunenchor von der zentralen Bühne aus Melodien bei.

Die Mitarbeiterinnen der Metzgerei Reuschenbach etwa hatten alle Hände voll zu tun mit der Ausgabe von Reibekuchen und Bratwürstchen. Nicht ganz so groß war zweitweise die Nachfrage nach Glühwein am Stand der Volksbank. Kein Wunder, da es ihn fast überall gab. Das Friedensdorf warb um Käufer für bedruckte Kaffeetassen und Teelicht-Halter aus Holz. Nebenan informierte die Tanzschule Valentino über ihr Kursangebot. Und gegenüber hatte die IGS für die „Nachbarschaft der Religionen“ ein großes Zelt aufgebaut. Helmut Manthey von der Neuapostolischen Gemeinde warb hier mit anderen Aktiven für den seit 2011 bestehenden Zusammenschluss von fünf örtlichen Religionsgemeinschaften. Sie sammelten Spenden für die Flüchtlinge in der evangelischen Kirche.

Weihnachtsmärkte 2015In eigener Sache nahm Henrike Gloszat erstmals am Nikolausmarkt mit einem Stand teil. Im Oktober hat sie ihre Praxis als Medizinische Fußpflegerin von Essen nach Schmachtendorf verlegt. „Ich möchte mich etwas bekannter machen“, sagte sie, bot aber auch selbst gestrickte Socken an. „Das ist mein Hobby“, erklärte sie.

Nur mal kurz vor die Tür

Gut besucht war auch das Zelt eines älteren Herrn, der das ganze Jahr über Holzspielzeug von hoher Qualität baut. Sein großes Holzmotorrad funktionierte als Standmodell, aber auch als Laufrad. „Ich habe vor 30 Jahren angefangen, für meine Kinder haltbares Spielzeug selbst zu bauen“, erklärte er.

Die Besucher dankten es der IGS mit regem Interesse. Zwei Frauen an Rollatoren musterten Textiltaschen mit bunten Aufdrucken. Eine Frau im Rollstuhl knabberte an ih­rer Bratwurst, während sie sich an einem Stand Modeschmuck vorführen ließ. Eine andere Frau hatte ein Tütchen mit einer Leckerei erstanden. Ihr Mann half ihr, es in ihrer Handtasche zu verstauen. Stolz stiefelte ein kleiner Junge los: Seine Großmutter hatte ihm gerade ein Lebkuchen-Herz umgehängt.

Nur mal kurz vor die Tür wollte eine Frau an Krücken mit ihrem Mann. Erst am Vortag war sie aus dem Krankenhaus entlassen worden. Jetzt traf sie auf dem Markt auf einen Nachbarn nach dem anderen, der sich nach ih­rem Wohlbefinden erkundigte.

Groß war plötzlich der Andrang vor der Bühne, als sich darauf der kleine Chor der Dunkelschlagschule aufstellte. Die vielen hochgehaltenen Kameras und Fotohandys deuteten an, dass vor allem Eltern und Großeltern gekommen waren, um den Auftritt zu erleben.

Andreas Schwanke, Vorsitzender der IGS, war mit dem Verlauf am Samstag zufrieden. Zwischendurch sagte er das Bühnenprogramm an, wartete dann auf die Verlosung von Gutscheinen für einen Einkauf bei den 100 Mitgliedern seines Werberings. Die hatten auch wieder in die Tasche gegriffen, um die Bäume am Marktplatz noch schöner erstrahlen zu lassen. „Hier herrscht noch Zusammengehörigkeitsgefühl. Hier macht es Spaß zu leben“, schwärmte Schwanke.