Oberhausen. Im Oberhausener Centro eröffnet Weltmeister Mario Götze einen Bayern-Fanshop. Seiner BVB-Vergangenheit kann er sich im Einkaufszentrum nicht entziehen.
Das kleine Mädchen in der ersten Reihe hat die Ruhe weg — noch. Sie steht am Absperrgitter im Mitteldom des Centros in Oberhausen und würdigt vorbeieilende Einkäufer mit sperrigen Einkaufstüten keines Blickes. „Dreieinhalb Stunden warten wir schon, aber für Mario lohnt sich das“, sagt sie knapp. Weltmeister und Bayern-Spieler Mario Götze hat sich zur Eröffnung eines neuen Bayern-München-Fanshops angekündigt.
Zuhause gab es dazu geteilte Meinungen. „Mein Vater ist BVB-Fan, der fand es nicht so toll“, sagt Annalena. Trotzdem möchte die 13-Jährige mit einer Freundin einen Blick erhaschen. Langweiliges Herumstehen. Für einen Fußballer. Gibt es nichts Interessanteres? Annalena: „Nein!“
Götzes Wünsche für Kevin Großkreutz
Der Hauptdarsteller bleibt am Freitagabend erst einmal unsichtbar. Im abgeriegelten Fanshop in der ersten Etage in der Nähe zur Schlemmermeile des Einkaufszentrums drängen sich ausgewählte Journalisten am Absperrgitter. Viel Licht, viel Glitter, viel „Stern des Südens“. Bayern-Stadionsprecher Stephan Lehmann inszeniert das kurze Gastspiel wie die Nominierung des Weltmeisterkaders. „Und hiiiiiier ist er....“ Da ist er.
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Ein kleiner Plausch mit dem Stürmer ist möglich. So erzählt er davon, dass sein Weltmeistertor ihm immer noch gut im Gedächtnis haftet und seine momentane Verletzung ihn nicht entmutigt. Mit seinem ehemaligen BVB-Kollegen Kevin Großkreutz hat er noch Kontakt, verrät er. Welchen Verein würde er dem in der Türkei derzeit von Heimweh geplagten Profi als neuen Arbeitgeber empfehlen? „Das muss Kevin selbst entscheiden. Er wäre für die Bundesliga auf jeden Fall eine Bereicherung.“
BVB-Fanshop gegenüber der Bayern-Bude
Dann geht es vor die Shop-Tür für ein kurzes „Hallo!“ Der Gang des Einkaufszentrums ist immer noch abgesperrt. Einige junge Mädchen kreischen, andere schießen Handyfotos. Es gibt freundlichen Applaus, nur ein vereinzeltes „Buh!“ ist aus den hinteren Reihen zu vernehmen.
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Götze blickt den Fans fast etwas schüchtern entgegen, sein Blick fällt dabei zwangsläufig auf das schwarz-gelbe Logo seines ehemaligen Vereins. Der BVB-Fanshop liegt im Centro schräg gegenüber der Bayern-Bude. Hastige Blicke. Dann verschwindet Götze wieder im Laden, wird über geheime Wege zum Mitteldom geleitet, wo einige tausend Fans warten. Es läuft schon wieder „Stern des Südens“ und Stephan Lehmann pflegt ordentlich die Fanseele: „Es ist in Nordrhein-Westfalen sicher nicht immer einfach als Bayern-Fan — bei Freunden oder auf der Arbeit. Aber darum seid ihr so wichtig.“
Aus Centro wird bei den Bayern „Scheeeentro“
FC Bayern, Stern des Westens — so weit kommt es dann doch nicht. Einige Anhänger tragen Schals, Trikots und hoffen auf ein Autogramm ihres dicht umlagerten Idols, der immer wieder durch die Lichtkegel schreitet. Die Bayern inszenieren eine Götzemania.
Einige Lokalpatrioten entdecken bei den perfekten Bayern immerhin ein Stück von „Reeeemscheid“-Erfinder Thorsten Legat. So wird das Centro von den Bayern-Offiziellen im Dauerdurchgang als „Scheeentro“ tituliert. In der lauten Musik aus den Boxen geht das fast unter.
Weltmeister Mario Götze im Centro Oberhausen
