Oberhausen. Dampf drauf kürt in der neuen Atrium-Halle an der Wehrstraße vor 500 Gästen das Dreigestirn. Prinz Marcel I. erfüllt sich mit der Regentschaft einen Traum.
Aller guten Dinge sind drei: Was nach der ersten Klasse der Phrasendrescher-Grundschule klingt, hat im hiesigen Karneval eine tiefere Bedeutung. Mit Prinz Marcel I. von der Karnevalsgemeinschaft Dampf drauf ist nach Stadtprinz Thomas I. und dem Kinderprinzenpaar Silvan I. und Chantal II. nun endlich auch die dritte närrische Institution in der Stadt in Amt und Würden.
Passend zur Karnevalsgemeinschaft regiert der Prinz der „Babcöcker“ gleich im Dreipack als Dreigestirn. Er zeigte sich am Freitag vor 500 Gästen in der neuen Veranstaltungshalle Atrium an der Wehrstraße gleich in quirliger Gesellschaft: Jungfrau Henriette vom Fründebach, bürgerlich Michael Czarny und vor zwei Jahren bereits Teilzeit-Jungfrau, zeigte denn auch, welche Feierfertigkeiten in ihm und damit ihr stecken.
KarnevalDie Vorbereitung ist dagegen Geduldsarbeit: „Die Zöpfe werden täglich gepflegt, die Krone poliert, dabei die einzelnen Steine entfernt. Mit Ankleiden und Schminken vergehen schnell eineinhalb Stunden“, verrät Michael Czarny. Bei ausgewählten Terminen hilft eine Visagistin, „sonst meine Frau“.
Weniger Schminke, dafür eine aufwendigere Kopfbedeckung mit Pfauenfedern trägt Bauer Andreas vom Eisenheimer Hof, bürgerlich Andreas Pilepp. Der hohe Kopfschmuck erfordert Gleichgewichtssinn. Und Obacht bei niedrigen Türrahmen.
Zöpfe werden täglich gepflegt
Prinz Marcel I. (Habendorf) beschreibt sein Team als Yin und Yang, als Vulkan und Ruhepol. Der Prinz selbst strahlt mit den Scheinwerfern um die Wette: „Vorher war ich nervös, jetzt ist alles wunderbar. Ich erfülle mir einen Traum.“
Dreigestirn, der Name trügt streng genommen. Schließlich wird der Regent mit den Paginnen Jeanny Vogelpoth und Jacqueline Stanke auffällig charmant flankiert. Der Komplimente-Orkan ließe sich noch auf die Prinzengarde übertragen, was ganz gut zum wenig zurückhaltenden Motto der Mannschaft passt: „Das Dreigestirn, ja das prescht vor, mit Freude, Frohsinn und Humor!“
Bei der Kürung schallte viel Applaus, da sich das Programm mit „Coloured Birds“, „Goldenen Trompeten“ und „Nockes“ musikalisch austobte. Zur neuen Atrium-Halle gab es gemischte, meist aber positive Meinungen. Einige lobten die Größe mit bis 700 Plätzen und die schicke Einrichtung mit riesigen Deckenleuchten. Andere bemängelten eine hohl klingende, kalte Akustik.
Kürung des Dreigestirns
