Oberhausen. Jahresbeitrag für Stadtbibliothek soll zum 1. Januar von 16 auf 20 Euro steigen. „Maßvolle Erhöhung“, sagt Leiter Kluge-Jindra. Gegenwert dank Onleihe.
Die Ausleihe von Büchern, Filmen oder anderen Medien aus der Stadtbibliothek soll zum kommenden Jahr teurer werden: Der Jahresbeitrag soll von bislang 16 auf dann 20 Euro ansteigen. So sieht es eine Vorlage für den Kulturausschuss vor, die heute zum ersten Mal eingebracht und über die abschließend am 14. Dezember im Stadtrat entschieden wird. Eigentlich hätte das Entgelt bereits zum 1. Januar 2015 erhöht werden sollen. Da die Zahl der Altkunden nach der vergangenen Preisanhebung um 20 Prozent eingebrochen war, verschob die Politik dies aber.
Auch die Stadtbibliothek soll einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten. Darum beschloss der Stadtrat bereits im Jahr 2012, dass die Jahresgebühr in zwei Schritten erhöht wird – zum 1. Januar 2013 von 12 auf 16 Euro und zum 1. Januar 2015 auf 20 Euro. Das ermäßigte Jahresentgelt wird von acht auf zehn Euro angehoben – dieser gilt für Besitzer des Oberhausen-Passes (z.B. Oberhausener, die Arbeitslosengeld II beziehen).
Nach der Verschiebung im Vorjahr soll die Erhöhung nun in die Tat umgesetzt werden. „Es ist eine maßvolle Erhöhung“, erklärt Hans-Dietrich Kluge-Jindra, der Leiter der Stadtbibliothek. „Schaut man sich in der Region um, sind wir mit einem Jahresbetrag von 20 Euro absolut im Rahmen.“ Viele Städte würden mehr Geld für die Ausleihe in ihren Bibliotheken verlangen.
Altkunden verloren
Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Altkunden in Zukunft auf ihren Bibliotheks-Ausweis verzichten werden. Nach der Erhöhung 2013 hatte die Bibliothek immerhin 20 Prozent ihrer Stammnutzer verloren. „Wir haben jedoch durch eine Werbekampagne auch neue Kunden locken können“, sagt Kluge-Jindra.
Für Asylbewerber in der Musikschule
Flüchtlinge in Oberhausen sollen künftig, ähnlich wie Arbeitslose oder Empfänger von Sozialhilfe, auf Antrag nur noch ein ermäßigtes Entgelt für Kurse bei der städtischen Musikschule zahlen müssen. Wer staatliche Unterstützungsleistungen erhält, zahlt demnach die Hälfte.
Dieser Vorschlag wird heute in den Kulturausschuss eingebracht und soll am 14. Dezember im Rat der Stadt beschlossen werden.
Zudem gebe es einen Gegenwert: In Sterkrade wird die neue Stadtteilbibliothek errichtet, die durch ihr Konzept gerade auch Jugendliche ansprechen soll. „Außerdem bauen wir die Onleihe, unser Angebot für E-Books und weitere Medien, beständig aus“, berichtet Kluge-Jindra. 8000 Medien können über das Internetportal ausgeliehen werden – zusätzlich zum sonstigen Bestand der Bibliothek.
Der Leiter betont, dass längst nicht mehr nur auf die Ausleihzahlen geschaut werde. „Wir verstehen unsere Bibliotheken als Orte des Lernens und des Verweilens.“ Darum freut ihn besonders, dass die Zentralbibliothek im Bert-Brecht-Haus einen Popularitätsschub verzeichnen konnte. 500 000 Besucher gab es 2014. „Das sind 50 Prozent mehr als noch 2013.“