Oberhausen. . Der Lesetag in Oberhausen steht in diesem Jahr unter einem musikalischen Thema. Am Freitag, 20. November, liest die ganze Stadt.

Schauspieler lesen in Schulklassen, Autoren lesen Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen vor, Realschüler lesen für Kindergartenkinder, Jung liest für Alt, Alt liest für Jung, es gibt Lese-Veranstaltungen für geschlossene Gruppen und solche, die offen sind für alle, die kommen wollen: Am Freitag, 20. November, ist Oberhausen wieder Lesestadt.

Es ist der Initiative Lesen Erleben erneut gelungen, auch Politiker mit ins Leseboot zu holen, allen voran den neuen Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU). „Er hat die Initiative seines Vorgängers Klaus Wehling übernommen und noch eins draufgesetzt: Er ist Schirmherr der Lesestadt Oberhausen 2015“, sagt Hans-Dietrich Kluge-Jindra, Leiter der Stadtbibliothek, der den Lese-Marathon gemeinsam mit der Literarischen Gesellschaft organisiert. Schranz wird den Lesetag in der Concordia-Schule eröffnen und Schülern und Kindern der Kita City West „Die Töne“ von Frederik Vahle vorlesen.

„Momentan registriert sind 90 Lese-Veranstaltungen, doch bis Freitag können weitere hinzukommen, weil wir entschieden haben, dass es keine Deadline geben soll. Die Liste der Veranstaltungen wird bis Freitag laufend aktualisiert“, sagt Kluge-Jindra.

Krönender Abschluss

Geschichten, Lieder, Musik und Tanz stehen im Vordergrund, weil „Lesemusikanten“ in diesem Jahr Motto des Lese-Reigens ist. Deshalb geht’s auch vorwiegend um Buchtitel, die musikalisch klingen, wie etwa „Fünf freche Mäuse machen Musik“ oder aber die etwas über Instrumente und Musizieren erzählen, wie „Ich sollte wirklich üben“ der Autorin Friederike Raderer, ein Band für erwachsene Leser oder „Mozart – ein Wunderkind auf Reisen“, eine Geschichte für Kinder.

Gelesen wird in Kindergärten, Schulen, in den Bibliotheken, im Beratungszentrum von ZAQ und AWO, im Arbeitslosenzentrum, in der Kontaktstelle der Parität, auf dem Saporishja-Platz, im Café Cordes, im Falkentreff, im Carl-Sonnenschein-Haus der Caritas, bei der GMVA, in einem leer stehenden Ladenlokal oder im Mehrgenarationenhaus Alte Heid.

Höhepunkt und ein krönender Lesetag-Abschluss ist die Abendveranstaltung „Guido Renner liest Brecht“, die um 19 Uhr im Bert-Brecht-Haus beginnt. „Renner ist nicht nur ein bekannter Schauspieler aus vielen TV-Produktionen, sondern auch Brecht-Spezialist. „Er wird, am Klavier begleitet von dem Pianisten und Komponisten Volker Rogall, Brecht-Lieder vorstellen, die selbst Kennern und Liebhabern unbekannt sind“, sagt Kluge-Jindra. Der Abend (Beginn: 19 Uhr) führe die Zuhörer durch menschliche Abgründe und die Leichtigkeit der Liebe, alles begleitet mit einem Augenzwinkern. „Herrlich“, sagt der Bibliotheksleiter. „Brecht-Lieder im Brecht-Haus, besser geht’s nicht.“