Oberhausen. Vorleser engagieren, zuhören, mit Geschichten andere Bürger begeistern. Klein liest für Groß, Groß für Klein. Überall in der Stadt ist Leserhausen.

Die bereits neunte Aktion Lesestadt Oberhausen ist für den 20. November geplant, als Beitrag zum bundesweiten Vorlesetag 2015. Sie soll unter dem Motto „Lesemusikanten“ wieder in allen Stadtteilen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit dem Lesevirus infizieren.

„Allein durch die Tatsache, dass sich jedes Jahr dermaßen viele daran beteiligen, ist die Aktion ein Aushängeschild“, sagt Oberbürgermeister Klaus Wehling. Die Lesestadt habe das Leseinteresse in Oberhausen gewaltig gesteigert. „Ich bedanke mich bei allen Unterstützern und bin davon überzeugt, dass sie auch in den kommenden Jahren weitergehen wird.“

Unterstützer sind die Stadbibliothek, die Literarische Gesellschaft und – weil es auch ums mehrsprachige Lesen und Vorlesen geht – das Büro für Interkultur. „Bei uns laufen die Fäden zusammen. Die Lesestadt lebt davon, dass Leute eigenständig aktiv werden“, sagt Bibliotheksleiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra. „Es ist die größte Bürgerinitiative der Stadt.“

Ein Aushängeschild

Während die Literatur im letzten Jahr durch den Magen ging, geht sie dieses Mal ins Ohr: Oberhausener Lesemusikanten lesen mit Musik. „Es gibt viele literarische Vorlagen, in denen Musik eine Rolle spielt“, sagt Kluge-Jindra und verweist auf die Klassiker „Die Bremer Stadtmusikanten“ und „Peter und der Wolf“, Anekdoten aus dem Leben von Mozart, Peter Härtlings Musikbiografien oder Buchtitel wie „Das grüne Akkordeon“. Oder Vorleser könnten sich musikalisch beim Lesen begleiten lassen.

„Es gibt viele Möglichkeiten, Musik einzubeziehen, trotzdem ist es in Ordnung, wenn jemand sich nicht auf die Musik einlassen und etwas anderes lesen will“, betont Kluge-Jindra.

Mitmachen können Kindergärten, Schulen, Betriebe, Einrichtungen, Vereine, Gruppen, Initiativen, Einzelpersonen. Sie bestimmen wer wann wo vorlesen und zuhören soll. Dabei ist es egal, ob jemand ein Lieblingsbuch vorstellt oder einen Autoren einladen möchte. In Oberhausen ist es gute Tradition, dass sich auch stadtbekannte Personen aus dem öffentlichen Leben, Politiker, Schauspieler oder Verwaltungsleute beteiligen. Ebertbad- und RWO-Chef Hajo Sommers hat beispielsweise einmal Kindern in der Umkleidekabine vorgelesen, es gab Lesungen bei der Feuerwehr, Polizei, im Schwimmbad, im Rathaus, in Seniorenheimen, Gemeinde- und Krankenhäusern, Büros und Arztpraxen, im Kaisergarten.

Wichtig ist, die geplante Lese-Aktion bei der Oberhausener Stadtbibliothek anzumelden. Dazu finden Sie ein Formular unter www.oberhausen.de. Jede angemeldete Lesestation wird auf der Lesestadt-Homepage veröffentlicht. Informationen und Hilfsstellung gibt’s unter 825-2574, Fax: 825-5433, oder per E-Mail an andrea.hagedorn@oberhausen.de