Oberhausen. Für 2017 plant die Stadt eine Internetseite, über die Eltern ihre Kinder zentral für eine der 79 städtischen Einrichtungen anmelden können.
Die Anmeldung an einer der 79 Kindertageseinrichtungen in der Stadt soll einfacher werden. Zum Kindergartenjahr 2017/2018 plant die Oberhausener Stadtverwaltung dazu den Aufbau einer zentralen Onlineplattform. Bislang haben Eltern ihre Kinder dezentral angemeldet, teilweise Jahre im Voraus und an bis zu acht Einrichtungen gleichzeitig.
Probleme für Beruftsätige und Wiedereinsteiger
„Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass die Stadt Möglichkeiten auslotet, die Suche nach einem geeigneten Kindergartenplatz für die Eltern zu vereinfachen“, erklärt Andreas Ronig, Vertreter des Jugendamtselternbeirates. Kritik äußert die Vertretung der Kita-Eltern aber daran, dass Eltern nicht einbezogen wurden.
Bedingt durch Mehrfachanmeldungen der Kinder und unbereinigte Anmeldelisten in Kindertageseinrichtungen konnte sich bislang die Vergabe der Plätze bis zum August des jeweiligen Jahres hinziehen – dann, wenn eigentlich das Kindergartenjahr bereits startet. Besonders für Berufstätige und Berufswiedereinsteiger habe sich diese Situation als problematisch dargestellt, heißt es im Rathaus.
Kommune muss Platzvergabe dokumentieren
Auch beim Jugendamtselternbeirat beklagten sich immer wieder Eltern über die Unsicherheit, die die lange Wartezeit bis zu einer verbindlichen Platzzusage mit sich bringe. Die Anmeldung ihrer Kinder soll für die Eltern jedoch nicht nur einfacher werden, sondern zugleich transparenter. Tatsächlich bereits vergebene, beziehungsweise noch verfügbare Plätze in den Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege werden künftig zentral verzeichnet.
Hintergrund: Eltern haben einen Rechtsanspruch auf eine Betreuung. Darum muss die Kommune jedes Angebot eines Betreuungsplatzes sowie die Annahme und Ablehnung durch die Eltern dokumentieren.
Anmeldung in den Einrichtungen weiter möglich
Um dies sicherzustellen, hat sich die Stadtverwaltung verschiedene Angebote für einen „Kita-Navigator“ angesehen – dabei hat die Firma „LittleBird“ das Rennen gemacht. Über das „LittleBird-Portal“ sollen sich Eltern einen Überblick über geeignete Betreuungsangebote in ihrer Nähe verschaffen können.
Mit wenigen Mausklicks ist dann eine Anmeldung des Kindes in den gewünschten Einrichtungen über die onlinegestützte Vormerkliste möglich. Eine Anmeldung direkt in den Einrichtungen soll es aber weiterhin geben. Diese werde dort dann entgegengenommen und ins Portal eingepflegt, erklärt die Verwaltung.
Elternvertreter kritisieren Alleingang
Bevor ein Betreuungsvertrag geschlossen wird, erfolgt auf jeden Fall ein persönliches Gespräch, heißt es in der Vorlage, die noch vom Stadtrat beschlossen werden muss. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf 33 840 Euro, die laufenden jährlichen Kosten betragen weitere 33 450 Euro. Zusätzlich werden zwei Stellen für die Begleitung des Systems geschaffen.
„Informiert das System die Eltern auch über pädagogische Schwerpunkte, Betreuungsmodelle und Angebote der jeweiligen Einrichtungen?“, sieht Andreas Ronig noch einige offene Fragen. „Gerne wären wir als Vertreter der Eltern hier in die Entscheidungsfindung mit eingebunden worden.“