Oberhausen. Das Chemieunternehmen Oxea in Oberhausen öffnete zum Ausbildungstag seine Türen. Zahlreiche Schüler und ihre Eltern informierten sich.
Der Shuttle-Bus kommt gleich. Dieser Satz fällt an der Pforte am Samstagvormittag häufig. Am Oxea-Werk Ruhrchemie steigen junge Frauen und Männer in kleinen Gruppen in das Fahrzeug und fahren auf das Werksgelände. Das Unternehmen lädt zum Ausbildungs-Informationstag — für manche Gäste gibt es Überraschungen.
„Ich möchte mich über Berufe des Chemikanten informieren“, sagt Ann-Kathrin Stöger, die Freundin Miriam gleich mitgebracht hat. Ob der Beruf tatsächlich etwas für sie ist, wollen sie heute gemeinsam herausfinden. „In der Schule stimmen die Noten, aber bei der Berufswahl sollte man nichts überstürzen“, sagt Stöger. Der Shuttlebus transportiert die beiden wenige hundert Meter auf das Gelände. Am Eingang gibt es eine Schutzbrille. Es gibt nicht nur etwas zu hören, sondern auch zu sehen.
Frist endet am 31. Oktober
Auf dem Gelände der Ruhrchemie befinden sich neben Oxea weitere Firmen wie Celanese und Air Liquide. Die Ausbildung wird im Partnerverfahren von Oxea mit betreut. Von 1700 Bewerbern erhalten in der Regel 20 bis 30 einen Platz. „Die Übernahmechancen sind gut,“ sagt Ausbildungsleiter Gerald Mosel.
Beim Chemiekanten dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre und endet mit der Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer. Wer sich für 2016 bewerben möchte, hat noch Chancen. Die Frist endet erst am 31. Oktober. Infos: Oxea-chemicals.com
„Sicherheit ist wichtig“, sagt Gerald Mosel, der als Ausbildungsleiter den Nachwuchs betreut. Die Bandbreite der Ausbildungsberufe beim Chemieunternehmen ist groß. Mosel: „Chemielaborant, Chemikant, Industriemechaniker, Elektriker für Automatisierungstechnik und Industriekaufleute.“ Er beantwortet beim Informationstag viele Fragen, aber lässt auch erzählen. „Es ist immer gut, wenn junge Menschen direkt miteinander sprechen und ihre Erfahrungen austauschen.“ So tauschen sich Auszubildende und Interessenten aus. Die Ausbilder ergänzen Weiterführendes. Das Konzept hat sich bei Oxea bewährt.
Austausch mit Lehrlingen
Fabian Enders befindet sich im zweiten Lehrjahr und möchte seine Ausbildung als Industriemechaniker abschließen. „Das Schneiden, Fertigen und Basteln liegt mir einfach“, sagt der 21-Jährige, der zusammen mit den Azubi-Kollegen den Interessierten einfache Kniffe seiner Arbeit zeigt. Selbst montierte und geschnittene Kerzenständer aus Metall können die Gäste als Erinnerung mitnehmen.
Hier zeigt sich: Vieles kann man lernen, aber auch etwas Geschick und Talent sollte man mitbringen, um in seinem Beruf glücklich zu werden. Rund 300 junge Menschen schauen sich in Elektroniklabor, Technikum, Werkstatt oder Simulationsraum um. Sie erhalten Einblicke in die Arbeit von Volumenmessgeräten, Extraktionen, Seifenpressen und anderen Geräten. Fachbegriffe, die sich nach und nach auch für Laien mit Inhalt füllen.
Was stellt Oxea überhaupt her? Die Antwort überrascht. Verkürzt kann man sagen: Die Stoffe, die bei Oxea hergestellt werden, nutzt die Markenindustrie zur Weiterverarbeitung ihrer Produkte. So steckt ein Teil von Oxea in Duschgel, DVD-Hüllen oder Waschmittel. Mosel: „Auch das gehört dazu, zu zeigen, was wir hier eigentlich machen.“