Oberhausen. . Ab Oktober soll es flächendeckende Begehungen in Oberhausener Schulen vom Gesundheitsamt geben, um Missstände aufzunehmen. Schuldezernentin wehrt sich.

Ab Ende Oktober soll es regelmäßige und flächendeckende Begehungen in allen Oberhausener Schulen geben, bei denen die hygienischen Zustände in Augenschein genommen werden sollen. Dies kündigte eine Vertreterin des Gesundheitsamtes in der Sitzung des Schulausschusses am Donnerstag an. Derzeit werde an einem Konzept gearbeitet, das nach den Herbstferien startklar sein soll. Es basiert auf den Hygieneplänen des Landes, „es geht um Beratung und Empfehlungen für die Schulen“, sagte Kinder- und Jugendärztin Anke Backer, die den eigentlich für Hygiene zuständigen Kollegen in der Sitzung vertrat.

Diese Maßnahme soll zusammen mit der bereits vorgestellten zweimaligen Reinigung von Toiletten an Grundschulen dazu beitragen, dass sich die Situation in Sachen Sauberkeit und Hygiene an den Schulen in Oberhausen verbessert. Erneut auf die Tagesordnung des Schulausschusses hatte das Thema die CDU-Fraktion gebracht. „Ich frage mich, warum es bisher angesichts der Beschwerden keine regelmäßige Überwachung gibt, warum die Stadt hier keine Notwendigkeit sieht“, fragte Simone-Tatjana Stehr, schulpolitische Sprecherin der CDU.

Toilettensanierung ist zurückgestellt worden

„Das Thema Sauberkeit an Schulen ist dem Schulträger nicht gleichgültig“, wehrte sich Schuldezernentin Elke Münich in der Sitzung. So sei der Zustand der Toilettenanlagen „nicht an allen Schulen desolat“, es seien bereits rund 40 Teil- und Komplettsanierungsmaßnahmen durchgeführt worden, „aber es gibt auch noch Bedarf“.

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Zum Beispiel bei den Toiletten im Gebäudekomplex C der Gesamtschule Osterfeld (GSO), so Münich, und nahm damit Bezug auf einen Artikel unserer Redaktion, der den schlechten Zustand der Anlage beschrieben hat. „Diese Toiletten stehen bereits im Sanierungsplan für 2016, wir haben also nicht jetzt erst das Problem erkannt“, erklärte Elke Münich. Die Toiletten in den Gebäudekomplexen A und B der GSO „sind voll saniert“.

Die Maßnahme für das Haus C koste rund 500.000 Euro, weil auch ein Kanal marode sei, berichtete Ausschussvorsitzender Wolfgang Große Brömer (SPD), „auf Wunsch des Schulleiters ist die Sanierung in diesem Jahr zugunsten einer anderen Maßnahme zurückgestellt worden, weil die GSO ja zwei funktionierende Toilettenanlagen hat“, sagte Große Brömer. „Und die Schule hat sogar einen Preis für ihr pädagogisches Konzept bezüglich der Toiletten bekommen“.

Die Schuldezernentin wehrte sich zudem gegen den Vorwurf, Wahlkampf mit dem Thema zusätzliche Toilettenreinigung an Grundschulen zu machen. „Hätte ich eine Finanzierung gehabt, wäre das schon Anfang des Jahres passiert.“