Oberhausen. Die Redaktion hat sich in zwei Schulen die WCs angesehen. Schüler beschweren sich über die Zustände. Die CDU fordert indes einen Sachstandsbericht.
Man muss nicht fragen, wo die Toilette im Gebäude C der Gesamtschule Osterfeld ist. Uringeruch dringt einem schon in Höhe der Bücherei in die Nase, am Treppenabgang zur Anlage wird es fast unerträglich. Der Raum ist alt und verkommen. Wie es um die Hygiene an Oberhausener Schulen bestellt ist, dazu wird am Donnerstag die Stadtverwaltung auf Antrag der CDU einen Sachstandsbericht im Schulausschuss abgeben. Man darf gespannt sein. Wir schauten uns im Vorfeld in zwei Schulen um.
Heinrich-Heine-Gymnasium gegen 12.30 Uhr. Hinter der Aula sei die Toilettenanlage, weist uns eine Schülerin den Weg. Weil die Türen offen stehen, riecht es auf dem Flur davor etwas. Aber es geht. In den beiden, nach Geschlechtern getrennten Toilettenbereichen sieht es, abgesehen von überquellenden Abfallbehältern und ein wenig Papier auf dem Boden, einigermaßen sauber aus. Die weißen Pissoirs glänzen sogar. Und nebenan?
Papier und Binden in den Kloschüsseln
„Gerne gehe ich hier nicht hin“, sagt eine Schülerin. Warum? „Da liegt immer wieder was in den Kloschüsseln. Papier und Binden, und noch anderes, das ist total ekelig. Und es stinkt dann total.“ Einige Kabinen sind abgesperrt, eine andere lässt sich nicht von innen abschließen. Wasser zum Händewaschen gibt es, Papiertücher auch, doch aus dem Seifenbehälter kommt nichts raus. „Es gibt auch noch woanders Toiletten, da ist es besser. Aber die sind nur in der Pause geöffnet“, sagt eine andere Schülerin.
Simone-Tatjana Stehr, Sprecherin der CDU im Schulausschuss weiß von Beschwerden an verschiedenen Oberhausener Schulen. „Auch an der Theodor-Heuss-Realschule haben sich schon Schüler beschwert.“ Im März habe sie die Stadt aufgefordert, die hygienischen Zustände in den Schulen zu untersuchen.
Keine Überwachung
„Bis heute haben wir nichts dazu erfahren.“ In ihrem Antrag, der heute im Ausschuss behandelt wird, will die CDU-Fraktion eine differenzierte Darstellung der Lage und die Stadtverwaltung soll erläutern, welche Beschwerden von Bürgern ihr und/oder dem Gesundheitsamt bekannt sind oder konkret vorliegen. „Bis heute gibt es in Oberhausen keine Überwachung der Schuleinrichtungen hinsichtlich der hygienischen Zustände. Wir fragen uns, warum nicht?“
Zurück zur Gesamtschule Osterfeld. Der stumpfe Fliesenboden ist voller Lachen. Einige WCs wurden abgebaut. Der Raum ist einem so schlimmen Zustand, dass da auch kein zweimaliges Putzen am Tag helfen würde. Die blauen Türen sind vollgekritzelt. Einen Seifenbehälter gibt es nicht, Papier auch nicht. Auf dem Rückweg gehen wir über den Hof und werfen noch einen Blick in eine andere Toilettenanlage.
Wir sind schnell wieder draußen.