Oberhausen. . In dem Oberhausener Schulausschuss gab es eine erneute Debatte über die Reinigungssituation an Schulen. Die CDU-Fraktion beklagt nach wie vor Mängel.

Um die Oberhausener Schulen sauberer zu machen, startete Ende Februar dieses Jahres das „Ticketsystem“ der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH: Die Hausmeister oder Leitungen der Schulen können seitdem Reinigungsmängel über eine App auf dem Smartphone melden, die Beschwerden werden auf elektronischem Wege an die von der OGM beauftragte Putzfirma weitergeleitet. Diese soll die Mängel noch am selben oder am Folgetag abstellen.

Die CDU-Fraktion hatte beantragt, das Thema noch einmal auf die Tagesordnung des Schulausschusses zu setzen. So konnten die Oberhausener Schulpolitiker ein Zwischenfazit der OGM zum Ticketsystem zur Kenntnis nehmen. Danach hat es von Februar bis Ende Mai 31 Tickets über Reinigungsmängel an 16 von 62 Schulgebäuden gegeben. Trotz dieser überschaubaren Zahl beharrte Simone-Tatjana Stehr, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, darauf, „dass das System technisch zwar funktioniert, dass aber Mängel nach wie vor zu beklagen sind“.

Vorwürfe der CDU seien heiße Luft

Verärgert wollte daraufhin Andreas Blanke (Grüne), Mitglied der regierenden Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP, wissen: „Nennen Sie belegbare Beispiele, Beweise.“ Seiner Kenntnis nach hätten beileibe nicht alle Schulen in Oberhausen ein Putzproblem, „oder was wollen Sie hier suggerieren?“, fragte Blanke in Richtung Stehr. „Wie dreckig es überall ist“, konterte diese. Das „Überall“ würde er dreimal durchstreichen, entgegnete Ausschussvorsitzender Wolfgang Große Brömer (SPD), „ich war kürzlich in einer großen Schule, die war überhaupt nicht dreckig“. Die Vorwürfe der CDU seien nichts als „heiße Luft“, entfuhr es Andreas Blanke.

Susanne Amrehn, Leiterin der Steinbrinkschule und Sprecherin der Oberhausener Grundschulleitungen, lobte vor dem Ausschuss das Ticket-System. Aber: „Es wird dadurch nicht sauberer. Weil es grundlegende Mängel gibt. Das ist keine Schuld der Putzfrauen.“ Die hätten keine Zeit, Handläufe, Klinken, Lichtschalter, die eigentlich gerade im Grundschulbereich täglich gereinigt werden müssten, und Toiletten in einem hygienischen Zustand zu halten.

Dass das neue Controlling-System das Problem nicht löse, meinte auch Karl van den Mond (BOB). Dafür bräuchte es mehr Personal, mehr Zeit und andere Standards in den Leistungsverträgen – sprich mehr Geld. „Welchen Standard wir uns als Stadt leisten wollen, ist eine politische Entscheidung“, sagte Schuldezernentin Elke Münich. Die Sauberkeit an Schulen müsse aber auch über die Erziehung der Schüler laufen.