Alt-Oberhausen. . In der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen wurde über die Problematik der Trinkerszene diskutiert. Ein neuer Standort ist noch nicht gefunden.

Mit einer Unterschriftenliste haben sie auf ihre Situation aufmerksam gemacht: Die Trinkerszene im Umfeld der unteren Marktstraße weiß um ihre Außenwirkung, möchte nun selbst Teil einer Lösung sein. Mit der möglichen Verlagerung an einen anderen Ort und der Eigeninitiative der Gruppe beschäftigte sich nun die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen. Auf Antrag der Bürgerliste Oberhausen stand das Thema auf der Tagesordnung. Das Ergebnis? Eine schnelle Lösung wird es nicht geben.

Ordnungsdezernent Frank Motschull erklärte den Bezirksvertretern die Hintergründe. „In Sterkrade besteht die Szene aus einer relativ homogenen Gruppe. Es gab für uns als Stadt auch einen festen Ansprechpartner, mit dem Ideen und Vorschläge diskutiert werden konnten.“ Darum konnte dort die Verlagerung vom Kleinen Markt hin zu einem neu aufgestellten Wartehäuschen an der Klosterstraße umgesetzt werden.

Lautstarke Streits

„An der Marktstraße sieht es anders aus. Dort gibt es kleinere Gruppierungen, die sich untereinander auch nicht immer grün sind.“ Die Folgen seien lautstarke Streits und teils ernstzunehmende Auseinandersetzungen – es hat schon Polizei-Einsätze gegeben.

Dass es nun aber aus der Szene selbst heraus Bewegung gibt, freut Motschull. „Das ist ein erstes Zeichen, das es bislang so nicht gegeben hat.“ Die Unterschriftenliste sei jedoch bisher nicht bei der Verwaltung eingereicht worden.

„Die Szene hat selbst eingesehen und dies auch öffentlich zugegeben, dass sie schwer ertragbar ist“, sagte Werner Nakot (CDU). „Das zeigt, dass man sich der Problematik bewusst ist.“ Andrea-Cora Walther (Bürgerliste) fragte beim Ordnungsdezernenten nach, wie es denn um eine Verlagerung der Trinkerszene bestellt ist, etwa auf den Parkplatz an der Gewerkschaftsstraße oder an einen anderen Standort.

Umzug ins Parkhaus keine Option mehr

„Bislang gibt es dazu keine neue Entwicklung“, antwortete Frank Motschull. So sei etwa unklar, ob die Fläche am Parkplatz überhaupt zur Verfügung stehen würde. Zuletzt seien für sie Spielplätze und Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche im Gespräch gewesen, ähnlich der „Open Airea“ am Kaisergarten. Man werde dies jedoch weiterhin prüfen. Auch ein Umzug zum Parkhaus Linsingen­straße sei keine Option mehr, da das Parkhaus infolge des Baus des neuen Jobcenters wieder gebraucht werde.

Frank Bohnes, der Leiter des Bereiches Soziales bei der Stadt, deutete weitere Gespräche unter anderem mit der Diakonie an, um Angebote für die Mitglieder der Trinkerszene zu schaffen. Eine Eins-zu-Eins-Übernahme von Projekten aus anderen Städten – etwa die Einrichtung eines Trinkerraums – sei dagegen schwierig.