Oberhausen. . Trinkerszene vom Oberhausener Altmarkt soll an der Reinigung des Platzes beteiligt werden – gegen ein Taschengeld. Aufstockung des Ordnungsdienstes
Putzen für Pils – das soll es in dieser Form in Oberhausen zwar nicht geben, doch nach Willen der SPD sollen die Mitglieder der Trinkerszene am Altmarkt zu Besen und Schaufel greifen und dafür einen kleinen Obolus erhalten, wie Fraktionschef Wolfgang Große Brömer nach der Klausurtagung in Trier erklärte.
Sinnvoll den Tag gestalten
Die Idee ist folgende: Die suchtkranken Menschen, die sich tagsüber, in der Innenstadt, schwerpunktmäßig am Altmarkt, aufhalten, sollen sinnvoll den Tag gestalten und sich darum kümmern, das Umfeld mithilfe von Zangen und Müllsäcken sauber zu halten. Dafür erhalten sie einen Euro Stundenlohn – aber kein Bier wie in Essen. Dagegen spricht sich die SPD eindeutig aus. Das Diakonische Werk habe bereits Unterstützung zugesagt und würde die chronisch süchtigen Menschen begleiten. Allerdings sei noch nicht mit den Betroffenen aus der Trinkerszene gesprochen worden. Ob sie sich an dem Projekt beteiligen würden, ist also offen. Hinter dem Projekt steht das Prinzip „Betreuen statt Verdrängen“. In Augen der SPD ist es demnach keine Lösung, die Trinker, die sich am Altmarkt treffen, an einen anderen Ort zu verbannen. Vielmehr soll eine Lösung gefunden werden, wie man den Menschen helfen kann.
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In Essen zogen die Verantwortlichen kürzlich eine erste positive Bilanz. Dank des ursprünglich aus Amsterdam importierten Modells konnte ein Teilnehmer des sogenannten „Pick up“-Projektes von der Straße in eine eigene Wohnung vermittelt werden.
Geht es nach der SPD soll in Oberhausen noch in den Sommerferien mit dem Pick up-Projekt gestartet werden, erst einmal am Altmarkt. „Hier ist der drängendste Punkt“, sagt Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. Dann will man eine Bilanz ziehen und überlegen, ob das Projekt auch an anderen Stellen in Oberhausen Sinn macht.
Krawallmacher maßregeln
Außerdem hat die SPD die Verwaltung aufgefordert, zu prüfen, ob der kommunale Ordnungsdienst um vier bis fünf Stellen aufgestockt werden könne. Die Bürger würden mehr Ordnungspräsenz, vor allem auch in Parks, erwarten, so Große Brömer. Dadurch könnte eine verstärkte Präsenz der Ordnungskräfte im Stadtbild möglich sein. Und durch die Entwicklung neuer Schichtpläne könnten die Kräfte auch länger, über 16 Uhr hinaus, auf Streife unterwegs sein. In Duisburg werde das bereits umgesetzt. Erwünschter Nebeneffekt der Maßnahme: Krawallmacher könnten besser gemaßregelt werden, in dem der Ordnungswidrigkeitenkatalog mehr zum Einsatz käme. Darin sind zum Beispiel Strafgebühren für das Wegwerfen von Zigarettenkippen geregelt. Kämmerer Apostolos Tsalastras wird den Vorschlag prüfen lassen.