Oberhausen. Eine Gärtnerei pflegt die Bonsais von Helga Gilfert in Sterkrade. Der Garten schmiegt sich um eine Jugendstil-Villa, erbaut für GHH-Betriebsleiter.

Top gepflegt ist der Garten von Helga und Karl-Heinz Gilfert an der Otto-Weddigen-Straße in Sterkrade. Am gemütlichsten ist jener Teil, den die Dame des Hauses den asiatischen Bonsai-Pflanzen gewidmet hat. Es ist jene fernöstliche Gartenkunst, bei der der Wuchs von Sträuchern und Bäumen begrenzt und ästhetisch beeinflusst wird. Mit Freude legt sie hier Hand an. Einmal im Jahr geht ihr Mann ihr mit den gröberen Arbeiten dabei zur Hand.

„Das Haus wurde 1912 vermutlich für leitende Angestellte der Gutehoffnungshütte gebaut“, berichtet der 73-jährige Hausherr. Es liegt unweit des einstigen Werks. Um 1930 erwarb der Großvater von Karl-Heinz Gilfert, ein Betriebsleiter, die Jugendstilvilla. Weil das Nachbarhaus direkt angebaut ist, zieht sich der Garten L-förmig um zwei Seiten des Hauses. Und so richtet sich auch dessen Gestaltung daran aus. Sie zeigt, dass ein liebevoll angelegter Garten nicht groß sein muss. Fünf bis sechs Meter in der Tiefe und je 15 Meter in der Länge messen seine beiden Seiten, zusammen also keine 200 Quadratmeter.

Gepflegter Rasenteppich

Über beide Seiten erstreckt sich ein gepflegter Rasenteppich, der von Kantensteinen eingefriedet ist. Sie schlängeln sich wiederum kurvenförmig zwischen der Hauswand und einem beidseitigen Streifen mit Blumenbeeten entlang. Zwei lange, kniehohe Buchsbaumhecken beiderseits der Rasenbegrenzung untergliedern den Garten zusätzlich.

Auf der Längsseite des Hauses dominieren Blumen. Im April und Mai waren es die sieben Rhododendronsträucher, die die Gilferts mit ihrer Blütenpracht erfreut haben. Zur Zeit sorgen hier Hortensien in weiß und rosa sowie Rosen von lila über dunkelrot bis rosa-weiß für Farbe. Am Lavendelstrauch labt sich eine Hummel.

Gartenpflege spart das Fitness-Studio

Überragt werden die Beete auf der dem Haus abgewandten Seite von zwei Flieder- und drei Kugelbäumen. Einzelne, kugelförmig geschnittene Buchsbaumsträucher lockern die Beete auf. Das alles zu pflegen, ist das Hobby von Helga Gilfert. „Das spart das Fitness-Studio ein“, sagt die 68-Jährige zu der körperlichen Betätigung. Ihr Mann ist nur Anfang März gefragt, wenn es gilt, die Kugelbäume zu beschneiden. Ansonsten genießt Karl-Heinz Gilfert den Garten in der gemütlichsten Ecke unter einer Schatten spendenden Markise.

Den Übergang zu diesem Bonsai-Garten bildet eine zweieinhalb Meter hohe Kiefer mit pilzförmigen Nadelköpfen. „Das ist unser Prachtstück“, sagen die Eheleute. Sie einmal im Jahr zu beschneiden, das überlassen sie lieber einer Fachfirma, einer Bonsai-Gärtnerei. „Wenn man das selbst macht, besteht leicht die Gefahr, sie zu verschneiden“, sagt Helga Gilfert. Vor der Sitzgruppe plätschert ein Brunnen. Dahinter hat die Bonsai-Liebhaberin sich eine Auswahl an Miniatur-Bäumchen zugelegt, ein Ahorn zum Beispiel und eine Hainbuche. Hier können die Gilferts glatt vergessen, dass sie in einer dicht besiedelten Großstadt leben und nur wenige hundert Meter entfernt die A 516 verläuft.