Oberhausen.. Familie Queren hat ihren eigenen Traumgarten gestaltet. Neben Pool, Bar, altem Baumbestand und Klettergerüst ist gute Nachbarschaft für sie das Wichtigste.
Familie Queren sitzt am Gartentisch, im Schatten eines Birnenbaums. Wespen umschwirren die reifen Früchte, Katze Hexe schläft träge unter einem Busch. Offen und herzlich beantworten Susanne (46), Achim (59) und Tim (21) Fragen zu ihrem Garten. 400 Quadratmeter ist er groß. Dann kommt die Frage, die oft gar nicht so einfach ist: Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Garten? Wie aus der Pistole geschossen sagen die drei einstimmig „da“. Doch ihre ausgestreckten Arme zeigen in unterschiedliche Richtungen.
Die Szene ist wunderbar und bezeichnend zugleich. Sie sagt: Hier fühlt sich jeder wohl – wenn auch in einer anderen Ecke. Für Sohn Tim ist der Pool der größte Schatz des Gartens, die Eltern zieht es auf die Hängematte. Im Schatten des hohen Grases können sie hier entspannen.
Anfangs war alles verwildert
Obwohl mitten im Brücktorviertel gelegen, ist der Garten der Querens ein Ort der Stille. Dank Rundumbebauung im Carée ist nicht mehr zu hören als das Rascheln der Blätter und das Zwitschern der Vögel. „Sonntagmorgens beim Frühstück gibt es nichts Schöneres“, sagt Achim Queren. Vor fünf Jahren kauften er und seine Frau Haus und Garten in der Schenkendorfstraße. Es war Liebe auf den ersten Blick. Auch wenn der Garten zunächst verwildert war. „Da mussten wir erstmal ordentlich was wegsäbeln“.
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Der alte Baumbestand durfte aber bleiben: Ein weißer Flieder und zwei Birnenbäume – geschätzt rund 100 Jahre alt. „So alte Bäume findet man in der Innenstadt kaum noch“, sagt die 46-Jährige. Nach der Entrümpelung wurde gepflanzt: Sonnenblumen, Hibiskus, Hortensien, Rhododendron, Minitrompeten, Brom- und Johannisbeeren und Tomaten. „Die nasche ich immer zwischendurch“, sagt Susanne Queren. Alles blüht und gedeiht unter ihrer Hand. Sie ist die Chefin im Garten. „Wenn ich gestresst oder sauer bin, kann ich mich bei der Gartenarbeit auspowern und entspannen“, sagt sie. Eine Arbeit, die ihr nicht gefällt? Auf diese Frage findet sie keine Antwort.
Solarheizung am Pool
Dennoch darf auch ihr Mann Achim seinen Teil beisteuern. Am Pool hat er sogar eine Solarheizung installiert. Auch das Klettergerüst, die Sitzecke, die Hängematte, die Bar aus Bambusrohren und die halbrunde Holzhütte hat er aufgebaut. Sein jüngstes Projekt war eine Klimaanlage für das Gartenhaus. Als nächstes soll ein Sandbereich um die Bar folgen: Für das Strandgefühl. „Wir haben uns nie Ideen von außen geholt – dafür haben wir selbst einen viel zu guten Geschmack“, sagt Susanne Queren und lacht. Von dem profitieren auch die Nachbarn: „Wir haben riesiges Glück. Alle sind nett, wir feiern oft zusammen, spielen Karten – oder sie kommen rüber, um eine Runde im Pool zu schwimmen“, sagt Queren und tut genau das. Der Bikini sitzt schon unter dem Kleid, ab geht’s ins kühle Nass. „Hier bin ich angekommen“, sagt sie. Eigentlich wollte die Familie einen eingelassenen Pool. Doch: „Das Wurzelwerk ist zu dicht und ein Bagger kommt nicht ins Carée“, sagt der selbstständige Ingenieur Queren.
Aushalten lässt es sich in der Brücktorviertel-Oase trotzdem allemal. Bei sanften Klängen von Carlos Santana aus der Bar-Box schmeckt man den Cocktail schon auf den Lippen...