Oberhausen. Johannes Remmel (Grüne) geht auf die Kritik am Trassenverlauf ein. Die Stadt befürchtet erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft.

Die Oberhausener SPD, die Stadtverwaltung und auch der Kreisverband des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) hatten zuletzt teils massive Kritik und starke Bedenken am geplanten Verlauf der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr (FWSRR) geübt. Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel war nun in der Stadt zu Gast, um für das Projekt zu werben, das den Bau einer Fernwärmeleitung über die Brache Vondern und entlang der Kleinen Emscher vorsieht. „Für das Land ist das ein herausragendes Projekt, um Klimaschutz voranzutreiben“, sagte Remmel. „Bei Infrastrukturprojekten in dieser Größenordnung gibt es immer Einzelaspekte, die in der Diskussion sind“, deutete er Verständnis für die Kritik an.

Mit dem Neubau einer Fernwärmeleitung von Duisburg-Walsum nach Bottrop-Welheim sollen die bestehenden Systeme miteinander verbunden werden. „Die Verbindung der bestehenden Fernwärmenetze ist ein ökologisch sehr sinnvolles Vorhaben“, urteilte zuletzt Manfred Flore, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion über das Projekt – die bessere Nutzung von Abwärme und die Einsparung von Kohlenstoffdioxid (CO2) seien sehr positive Aspekte. Seine Kritik entzündete sich jedoch an der bisherigen Trassenplanung, die eine oberirdische Verlegung von Leitungen auf der Brache Vondern und an der Kleinen Emscher entlang vorsah. „Wir wollen verhindern, dass an diesen Stellen durch den Aufbau dicker Fernwärmerohre das Landschaftsbild zerstört wird.“

Nabu fürchtet um Lebensqualität

Ähnliche Forderungen stellte der Nabu auf, der die Lebensqualität und die ökologische Situation im Emscher Landschaftspark gefährdet sieht. Und auch die Stadtverwaltung legt in einer aktuellen Vorlage für den heutigen Umweltausschuss dar, dass die derzeit projektierte Leitungstrasse mit erheblichen Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden sei, die es zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren gelte.

Minister Remmel deutete bei seinem Besuch auf der Burg Vondern an, dass sich mittlerweile Lösungen abzeichnen würden, es aber noch weitere Verhandlungen mit den beteiligten Institutionen geben müsse.

Die Gesellschafter des Projektes, darunter befindet sich etwa die Stadttochter Energieversorgung Oberhausen AG (EVO), gehen bei weiterer positiver Planung von einem Baubeginn im Jahr 2017 aus. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren könnte die Trasse dann 2019 in Betrieb gehen.