Oberhausen. EVO-Ergebnis ging 2014 von 11,4 auf 11 Millionen Euro zurück. Das Unternehmen steht unter einem enormen Veränderungsdruck .
Die Energieversorgung Oberhausen AG (EVO) hat ihr Geschäftsjahr 2014 mit einem Gewinn von 11 Millionen Euro nach Steuern abgeschlossen. Das sind 400.000 Euro weniger als im Vorjahr. Die Gründe für den Gewinnrückgang seien in der Energiewende und den energiepolitischen Rahmenbedingungen begründet, teilt die EVO mit: Die Erzeugung in konventionellen Kraftwerken sei unwirtschaftlich, die Netzentgelte so reguliert, dass die Erlöse die Kosten nicht mehr deckten, und die Gewinnmarge beim Energievertrieb alles andere als auskömmlich.
Die 11 Millionen Euro Gewinn werden zu gleichen Teilen an die beiden Anteilseigner der EVO, die RWE Deutschland AG und die Stoag GmbH (eine 100-prozentige Tochter der Stadt Oberhausen), ausgezahlt. „Wir mussten auf unsere Rücklagen zurückgreifen“, sagte EVO-Chef Hartmut Gieske. Er geht davon aus, dass die elf Millionen Euro auch in diesem Jahr erzielt werden können. „Ab 2016 schaffen wir das nicht mehr, wenn alles so weitergeht.“ Das Unternehmen stehe unter einem enormen Veränderungsdruck.
Weniger Gewerbesteuer
Die Stadt Oberhausen erhält zudem eine Konzessionsabgabe in Höhe von 8,5 Millionen Euro sowie 1,5 Millionen Euro Gewerbesteuer. Im vergangenen Jahr waren es noch 3 Millionen Euro.
Personalbestand wird weiter abgebaut
Die Zahl der Beschäftigten bei der EVO ist seit mehreren Jahren kontinuierlich rückläufig. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 waren im Konzern 415 Personen beschäftigt (2013: 425), davon 20 Auszubildende. EVO bildet in fünf verschiedenen Berufen aus: Industriekaufleute, Mechatroniker, Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Elektroniker für Betriebstechnik und Koch.
14 Prozent der gesamten Wärme in Oberhausen wurde im vergangenen Jahr über das Biomasse-Heizkraftwerk in Sterkrade bereitgestellt.
Nähere Informationen auf www.evo-energie.de
Die Umsätze aus den Verkäufen von Strom, Erdgas und Fernwärme lagen mit 217,9 Millionen Euro unter den Erlösen von 2013 (239,2 Mio. Euro). Dies sei im Wesentlichen auf den Absatzrückgang aufgrund der äußerst milden Witterung im ersten Quartal 2014 zurückzuführen.
34 Millionen Euro investierte EVO im vergangenen Jahr; allein der Anteilserwerb der zweiten Steag-Tranche machte dabei 10,6 Millionen Euro aus. EVO ist nun mittelbar mit sechs Prozent an der Steag, dem fünftgrößten deutschen Stromerzeuger, beteiligt. Mit 9 Millionen Euro profitierten über 150 Oberhausener Unternehmen von den getätigten Investitionen in 2014.
EVO bleibt weiterhin an der Spitze
Der Wettbewerbsdruck auf dem Strom- und Gasmarkt ist unverändert hoch. Bis zu 200 Stromanbieter und rund 120 Gasanbieter konkurrieren in Oberhausen mit der EVO. Sowohl beim Strom als auch beim Erdgas ist das Unternehmen aber weiterhin Marktführer.
Am 5. März unterzeichnete man mit der Steag Fernwärme GmbH und der Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH den Gesellschaftsvertrag zur Gründung der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr GmbH. Ziel: eine Verknüpfung der Fernwärmeschienen an Rhein und Ruhr. Versorgungssicherheit, Preisstabilität, Klimaschutz und Zukunftsverantwortung seien die ausschlaggebenden Gründe dafür.
Jenseits seines Kerngeschäftes unterstützte das Unternehmen Oberhausener Projekte, Maßnahmen und Vereine in den Bereichen Soziales, Kultur, Sport und Jugend. Insgesamt gehe es der EVO darum, nicht nur einmalige finanzielle Hilfen zu geben, sondern langfristige Kooperationen und Partnerschaften einzugehen, heißt es seitens des Unternehmens.