Oberhausen. . Die Stadt Oberhausen prüft weitere Möglichkeiten zur Not-Unterbringung von Asylsuchenden. Aktuell werden 1900 Menschen 2015 in Oberhausen erwartet.

Die Stadt muss weitere Notunterkünfte für Flüchtlinge einrichten und prüft derzeit, wie viele Schlafplätze sich in den Turnhallen der Tackenberg- und der Fröbelschule einrichten lassen. Bei beiden Schulen handelt es sich wie berichtet um nicht mehr genutzte Schulgebäude. Andere Turnhallen in Oberhausen nimmt die Stadt zur Unterbringung von Asylsuchenden laut Sozialdezernentin Elke Münich nicht in den Blick.

Mit der Suche nach weiteren Unterkünften reagiert das Rathaus auf die nach oben korrigierten Zahlen der in Oberhausen erwarteten Flüchtlinge. Nach aktuellen Schätzungen des Bundesamtes für Migration und der Bezirksregierung sollen jetzt rund 1900 Menschen 2015 nach Oberhausen kommen (mit denen, die schon hier sind), vor einigen Wochen rechnete man mit 1100 und Anfang vergangener Woche mit 1650 Asylsuchenden in dieser Stadt. „Ich schließe eine weitere Anpassung nicht aus“, sagt die Beigeordnete für Familie, Bildung, Soziales. Derzeit leben bereits 1450 Flüchtlinge in Heimen, Wohnungen sowie Tackenberg- und Fröbelschule.

Die zusätzlichen Notunterkünfte seien nötig, weil die regulären Flüchtlingsheime, die an der Duisburger-, der Ruhrorter- und der Kapellenstraße neu gebaut werden sollen, erst Ende dieses, Anfang nächsten Jahres fertig sein werden. „Wir prüfen weitere Gebäude“, sagt Elke Münich. So sei Sozialamtsleiter Frank Bohnes ein Hotel angeboten worden. Welches das ist, ob es sich um ein genutztes oder leerstehendes Hotel handelt, dazu konnte Münich zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben.

Krisenstab und Jour Fixe

Eine andere Möglichkeit der kurzfristigen Unterbringung von Flüchtlingen ist die in Zelten so wie in Essen und Duisburg. „Das ist in Oberhausen bisher nicht konkret in der Planung, aber ich will das für die Zukunft auch nicht ausschließen“, sagt Elke Münich, „in diesen Tagen können wir gar nichts ausschließen“. So hätten die Nachbarstädte trotz gegenteiliger Ankündigungen vor der großen Zahl der Hilfe suchenden Menschen kapituliert und mangels anderer fertiger Unterkünfte Zelte aufgestellt. Diese könnten in der Tat zügig aufgebaut werden, so die Sozialdezernentin. Wo in Oberhausen mögliche Plätze für eine solche Lagerstätte wären? „Das kann ich nicht sagen, all das sind Fragen, die wir in den nächsten Wochen angehen müssen“.

Nach den neuen Prognosen hat die Stadt Essen einen festen Krisenstab eingerichtet. Münich sieht die Verwaltung hier mit dem verwaltungsinternen Runden Tisch, mit dem wöchentlichen Jour Fixe rund um das Thema Flüchtlinge und dem regulären Krisenstab organisatorisch gut aufgestellt. „Wir können schnell reagieren.“