Duisburg. Duisburg sucht weiter nach geeigneteren Asyl-Unterkünften. Auch das alte Gesundheitsamt in Alt-Hamborn soll ab November für Asylsuchende umgebaut sein.

Ab Montag könnten Flüchtlinge die Zeltstadt in Walsum beziehen. Am Wochenende werden überwiegend ehrenamtliche Helfer des Roten Kreuzes letzte Arbeiten durchführen. Gleichzeitig arbeitet die Stadt daran, Alternativen für die Unterbringung von Flüchtlingen bewohnbar zu machen wie etwa leerstehende Verwaltungsgebäude oder Schulen. So soll jetzt das ehemalige Gesundheitsamt an der Viktoriastraße in Alt-Hamborn umgebaut werden, damit dort voraussichtlich im November die ersten Flüchtlinge einziehen können. Bevor die Unterkunft bezogen wird, will die Stadt in einer Bürgerveranstaltung die Nachbarschaft informieren.

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Am Donnerstag informierte sie Oberbürgermeister Sören Link vor Ort über die Zeltstadt. Noch fehlt den 40 Unterkünften für insgesamt 300 Bewohner am Walsumer Kerskensweg der Kunststoffplattenboden und die Möblierung mit jeweils acht Betten und Stühlen, dazu Tisch und Regale. „Zelte sind immer eine Notlösung, wir sind darüber nicht glücklich“, sagte Stefanie Kutschker vom Deutschen Roten Kreuz.

Wichtig sei aber, Obdachlosigkeit zu verhindern. Heute sollen sechs Dusch- und WC-Container aufgestellt werden, Trinkwasser gibt’s spätestens am Montag, und bis dahin sollen auch alle Wege befestigt sein auf dem Gelände eines früheren Gartenbaubetriebs. Dessen leer stehenden Hallen werden gerade umgebaut für Speise- und Aufenthaltsräume, unter anderem auch für die erwarteten Kinder. Zehra Yilmaz, Leiterin des Landesasyls in Neumühl: „Für die Kinder ist es wichtig, dass sie wieder spielen und lachen können.“ Zudem werde man zügig Deutschkurse anbieten. Auch Sportangebote sollen folgen.

Duisburgs OB sieht Flüchtlingszustrom "als nationale Aufgabe"

Flüchtlinge in DeutschlandZiel ist es, so OB Link, Flüchtlinge möglichst zügig in Wohnungen unterzubringen, die es durchaus gebe. Im Blick hat er dabei vor allem Flüchtlinge aus Syrien und Irak, die mit hoher Wahrscheinlichkeit als Asylanten anerkannt werden.

Mit rund 4000 Flüchtlingen, die in diesem Jahr nach Duisburg kommen, rechnet Andrea Bestgen-Schneebeck, Leiterin des städtischen Amtes für Soziales und Wohnen. 1600 seien schon angekommen, zusätzlich zu den 2900 schon vorhandenen Asylbewerbern. Nachdrücklich forderte Link noch einmal Hilfen von Bund und Land: „Wir sind finanziell völlig allein gelassen.“ Vor allem an Berlin appellierte der Oberbürgermeister, die Bewältigung des Flüchtlingszustrom endlich „als nationale Aufgabe“ wahrzunehmen.