Oberhausen. . Lea Panning aus Oberhausen arbeitete ein Jahr lang als Lehrerin in Thailand. Im fernen Asien konnte sie viele neue Eindrück sammeln.
Für Lea Panning (19) waren es bewegende Momente, wenn die Kinder nach dem Unterricht alle auf sie zukamen und sie bei den Händen nahmen. Ein Jahr lang lebte die Oberhausenerin in Nord-Thailand. Dort unterrichtete sie Grundschüler in Englisch. „An meiner Schule waren Kinder von Wanderarbeitern aus Myanmar“, sagt sie. Viele Arbeiter flüchteten über die grüne Grenze von Burma nach Thailand.
Lea Panning hatte es ja auch nach Asien gezogen, wenn auch aus anderen Gründen. Die frühere Schülerin des Elsa-Brändström-Gymnasiums wollte sich nach dem Abi ein Jahr Pause gönnen, ein fremdes Land, eine ganz andere Kultur kennenlernen. „Ich wollte etwas mit Kindern machen“, sagt sie. Für ein Freiwilliges soziales Jahr wandte sie sich an die Organisation „Westwärts“. Die wiederum fördern „Hope for Life“. Dort bewarb sich Lea Panning und erhielt eine Zusage für Thailand.
„Wir waren 30 Freiwillige, die auf drei Städte verteilt wurden“, erzählt sie. In ihrer Stadt, in Chiang Mai, der zweitgrößten Stadt des Landes, lebten neun Freiwillige in zwei WGs. Vor Ort hatten sie einen Betreuer, der ihnen alles zeigte. „In der Stadt habe ich mich anfangs gar nicht zurecht gefunden, da war alles so chaotisch“, schildert die Oberhausenerin.
Das größte Problem sei aber die Sprache gewesen. Thailand ist sehr weit entwickelt, aber die Thais sind stolz auf ihre Sprache, kaum einer spricht Englisch.“ Deshalb hätten sie versucht, schnell Thai zu lernen. „Das Einfache an Thai ist, dass es keine Grammatik hat, es werden nur Wörter aneinander gehängt“, erzählt Lea Panning. Schwierig sei, es ist eine Tonsprache. Ein Wort könne in fünf Tonlagen ausgesprochen werden und habe dann fünf verschiedene Bedeutungen. Ihre neuen Sprachkenntnisse probierte Lean Panning auf dem Markt aus. „Die Thais freuen sich sehr, wenn man Thai spricht“, sagt sie. Mit ihren Schulkindern machte sie manchmal ein Spiel: „Ich habe ein Wort auf Thai gesagt, sie mussten es mir auf Englisch zurufen.“
Lea Panning erzählt von den vielen Ferien, die sie hatten. Zum Beispiel von März bis Mai, wenn es so heiß sei. „Da kann man auch nicht erwarten, dass viel getan wird“, sagt sie. Allerdings seien die Thais auch grundsätzlich entspannter. „Sie möchten Spaß haben“, sagt sie. Deshalb gebe es wohl auch viele Feiertage und Zeremonien.
Immer um die 35 Grad
Dort zu leben, kann sie sich dennoch nicht vorstellen. Einmal wegen der Hitze, immer so um die 35 Grad. Und dann würde man als Westler immer auch als solcher angesehen. Sie seien auch in der Schule als Westler bezeichnet worden, obwohl man dort ihre Namen kannte. „Man bleibt der Ausländer, ist ein bisschen eine Attraktion, wird oft fotografiert“, bedauert Lea Panning.
Bekanntschaften habe man aber sehr leicht schließen können, weil die Thais sehr offen und sehr freundlich seien. Besonders wenn man ein bisschen Thai spreche. Auf jeden Fall ist Lea Panning ein großer Fan der thailändischen Küche. Papayasalat und Grünes Curry führen ihre Hitliste an. Sie erzählt von den Früchten, die in Thailand so gut schmeckten. Und von den vielen Garküchen. „In Thailand kriegt man an jeder Ecke was zu essen“, sagt sie. Und dass sie sich gut vorstellen könne, noch mal im Urlaub nach Thailand zu fahren.
Der Abschied von den Kindern sei schon schlimm gewesen. „Es war ein Abschied für immer“, verdeutlicht sie. „Es war ein schönes Jahr“, zieht Lea Panning ein positives Fazit. Wegen der Lebensweise der Thais sei es sehr entspannt gewesen. Jetzt habe sie sich für ein Studium der Psychologie und Sozialen Arbeit beworben. „Ich möchte da später gerne wieder mit Kindern arbeiten“, sagt die Oberhausenerin.