Oberhausen. . Die Oberhausenerin Andrea Russo gab ihren Beruf als Lehrerin auf. Jetzt veröffentlichte sie ihr erstes Kinderbuch: „Gestrandet auf Internat Bernstein“.

Um Schriftstellerin zu werden, gab Andrea Russo ihren Beruf als Lehrerin in einer Mülheimer Förderschule auf. Ein Drahtseilakt, der ihr auch dank Paulina Pempelfurt gelang. Denn Paulina ist die Heldin ihres ersten Kinderbuches „Gestrandet auf Internat Bernstein“.

Obgleich Paulina erst in die siebte Klasse geht und Andrea Russo bereits im November 1968 in Hanau geboren wurde – haben die beiden viel gemeinsam. Autorin und Heldin eint der Hang, sich in ungewöhnliche Situationen zu stürzen, beide können schlecht still sitzen und tragen ihr Herz auf der Zunge.

Romanqualitäten hat dabei schon der Lebensweg der Autorin. Sie studierte Kunst, Sport und Germanistik und zog „der Liebe wegen“ vor 22 Jahren nach Oberhausen. Die Schwangerschaft verhinderte, dass sie ihr Sportstudium beendete. Ihr Examen schloss sie in Kunst ab. Gearbeitet hat Andrea Russo aber nicht etwa in einem Museum, sondern bei einer Versicherung, in einem Weingeschäft und zuletzt bei der Stadtsparkasse. Den sicheren Job kündigte sie, um zu schreiben.

Die Verlage rissen sich um sie

Sie hatte Glück. Um ihren Debütroman „Gefühlsecht“ rissen sich die Verlage. Erschienen ist er 2009 bei Heyne. Doch dann folgte die große Flaute. Knapp bei Kasse machte sich Andrea Russo auf die Suche nach dem nächsten Job – und landete bei einer Förderschule in Mülheim. Erst war sie für die Leseförderung zuständig, dann wurde sie Klassenlehrerin. Mit ihrer damaligen fünften Klasse ist sie bis heute eng verbunden. Sieben Romane und drei Hörbücher folgten – und schließlich flatterte dieses Angebot für eine Internatsserie von Coppenrath auf ihren Tisch.

Geeignet für Leseratten ab sieben Jahren

„Gestrandet auf Internat Bernstein“ ist bei Coppenrath erschienen (ISBN 978-3-649-61532-3, 9,95 Euro). Der zweite Band kommt im September auf den Markt. Geeignet ist das Buch für Leseratten ab sieben Jahren.

Die Illustrationen von Elli Bruder sind ein echter Gewinn. Nur so viel dazu: Es darf gelacht werden!

Hier noch eine Mini-Leseprobe: „Hohlbratze!“, sagt Kira und grinst mich an. „Dumpfbacke!“, kontere ich. „Megazicke!“ - „Lisa!“ – „Boah, du hast mich nicht wirklich gerade Lisa genannt, oder? Das ist echt gemein!“ Ich remple Kira an, so dass sie fast vom Beckenrand rutscht. (...) Lisa geht in unsere Klasse. Und sie ist die absolute Oberzicke.

Die Geburtsstunde von Paulina Pempelfurt, die in Bottrop wohnt, rote lockige Haare und grüne Augen hat – und am liebsten mit ihren Freunden Kira, Luca und Noah jeden Tag im Schwimmbad rumhängt. Bis ihre Mutter mit dieser Nachricht um die Ecke kommt: Paulina hat ein Stipendium fürs Internat Bernstein erhalten. Doch mit dem „Streberknast“ ist das Leben für Paulina nicht etwa vorbei, wie sie zunächst glaubt. Sondern es beginnt das Abenteuer ihres Lebens. Auch wenn das für sie erst einmal bedeutet, sich mit Megazicke „Fleur“ ein Zimmer teilen zu müssen. Das aber ist schnell vergessen, als sich die Ereignisse überschlagen: Ein Ausflug in die alte Folterkammer des Schlosses endet beinahe tragisch und da ist auch noch die Sache mit dem Ausreißer, der auf der Flussinsel des Internates landet.

Ein Serienauftakt, der Lust auf mehr macht – und eines garantiert nie wird: langweilig.