Oberhausen. . Polizei misst Fahrtempo, Dekra und Verkehrswacht verschenken Signalkappen. Appell an Eltern: i-Dötzchen möglichst nicht mit dem Auto bringen.

Das Lasermessgerät steht noch keine zehn Minuten am Postweg, da müssen die Beamten auch schon den ersten Autofahrer an den Fahrbahnrand winken. Mit 50 Stundenkilometern war er in der Tempo-30-Zone unterwegs. 35 Euro Bußgeld werden fällig. Dass die Oberhausener Polizei gestern Morgen genau hier die Geschwindigkeit kontrollierte, war kein Zufall: In der Nähe liegt die Postwegschule, viele i-Dötzchen sind hier morgens und mittags unterwegs.

Ein ganzes Bündel von Aktionen, die für einen sicheren Schulweg sorgen sollen, hat die Polizei geschnürt und in den letzten Jahren angewandt: Dazu zählen Elterninformationsabende ebenso wie ein Schulwegspaziergang mit den i-Dötzchen oder die Radfahrprüfung für die Viertklässler. „Das hat sich bewährt“, sagt Polizeisprecher Axel Deitermann. „In den ersten Wochen nach Ferienende gab es in den vergangenen Jahren keine Schulweg-Unfälle.“ Allerdings: „Im gesamten Jahr 2014 hatten wir 13 Schulweg-Unfälle. Wir müssen also weiter dranbleiben.“

Falsches Aussteigen

Bezirksbeamter Uwe Szurmann beklagt, dass es manchen Eltern an der nötigen Achtsamkeit und Vorsicht mangelt: „Wenn sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, halten sie mitten auf der Straße an und lassen es zur Fahrbahnseite aussteigen. Das ist sehr gefährlich. Sie sollten an den Fahrbahnrand fahren und die Kinder immer nur an der Bürgersteigseite aussteigen lassen.“ Das meint auch der Leiter der katholischen Grundschule am Postweg, Johannes Reinermann: „Die Straße ist ziemlich stark befahren. Wir sprechen die Eltern unserer neuen Schulkinder regelmäßig auf mögliche Gefahren an.“ Auf der Internetseite der Schule stehen zudem zahlreiche Informationen für einen sicheren Schulweg.

Polizeihauptkommissar Szurmann plädiert im übrigen aber dafür, dass Eltern ihre Schützlinge nicht mit dem Wagen zur Schule bringen, oder sie zumindest 100 Meter vor dem Schulgebäude absetzen. „Die Kinder müssen doch lernen, sich allein oder mit anderen Kindern auf öffentlichen Wegen zu bewegen.“ Dass man vorher mit ihnen den Schulweg einübe, sei natürlich klar.

Für einen sicheren Schulweg setzen sich auch die Deutsche Verkehrswacht und die Dekra ein. Gestern verteilten Vertreter der beiden Organisationen und der Polizei signalrote Sicherheitskappen an die Erstklässler der Rolandschule. „Alle Grundschulen haben aber Kappen bekommen, so dass alle 1630 Schulanfänger eine haben“, sagt der Vorsitzende der Verkehrswacht Dieter Elsenrath-Junghans.