Oberhausen. . Die Gruppe soll dem Islamischen Staat durch Versicherungsbetrug geholfen haben. Neun Oberhausener sind innerhalb kürzester Zeit nach Syrien gereist.
Im Fall der radikalen Islamisten, die durch die Vortäuschung von Verkehrsunfällen in Oberhausen und der Region Versicherer betrogen haben sollen, um damit Geld für den Islamischen Staat zu akquirieren (die NRZ berichtete), ermittelt die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gegen insgesamt 24 Beschuldigte im Alter von 23 bis 47 Jahren. Am 23. Juni wurden bei einer Razzia in Mülheim, Bonn und auch hier in Oberhausen Wohnungen und Häuser durchsucht. „Die Ermittlungen dauern noch an. Die sichergestellten Dokumente werden derzeit gesichtet“, erklärt Staatsanwalt Christoph Kumpa auf NRZ-Anfrage.
Gegenstand der Ermittlungen sind derzeit 17 Fälle des Versicherungsbetruges – neun Fälle haben sich dabei in Oberhausen ereignet, wie aus einer aktuellen Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Gregor Golland hervorgeht. Die Beschuldigten sind verdächtig, in wechselnder Beteiligung Verkehrsunfälle absichtlich herbeigeführt und die dadurch verursachten Schäden anschließend gegenüber den jeweiligen Versicherungen geltend gemacht zu haben. Insgesamt geht es um eine Summe in Höhe von rund 58.000 Euro. Die Kontakte einiger Beschuldigter zum IS lassen es möglich erscheinen, dass die erlangten Versicherungsleistungen jedenfalls teilweise der Finanzierung von Aktivitäten des IS dienten, heißt es in der Antwort.
Neun Oberhausener nach Syrien ausgereist
„Gegen alle Beteiligten wird wegen Betrugs ermittelt“, so Christoph Kumpa. Zudem gebe es gegen einige Beschuldigte einen weiteren Anfangsverdacht, wegen einer möglichen „Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“.
Bei den Beschuldigten handelt sich unter anderem um acht Deutsche und sieben Serben. Zwei Beschuldigte haben sich nach derzeitigen Erkenntnissen dem bewaffneten Kampf des „Islamischen Staates“ (IS) in Syrien angeschlossen.
Auch neun Oberhausener sind nach den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes mit hoher Wahrscheinlichkeit in den vergangenen sechs Monaten nach Syrien gereist – darunter sechs Männer und drei Frauen zwischen 18 und 35 Jahren.