Oberhausen. Wucherndes Unkraut und Müllberge: Traditionsfirma sorgt sich um den Ruf. Das benachbarte Gelände am Max-Planck-Ring befindet sich in Privatbesitz.
Heinrich Jakobs ist verärgert. Der Geschäftsführer des Unternehmens „Jakobs“ am Max-Planck-Ring, das sich auf Schaufensterpuppen und Skulpturen spezialisiert hat, beschwert sich über den ungepflegten Straßenrand.
Brennnesseln, Gräser und anderes Unkraut wuchern wild über den Bürgersteig gegenüber. Das Grünzeug reicht schon bis zu den Parkplätzen. „Dort kann man nicht mehr vernünftig aussteigen“, sagt Jakobs. Besonders ärgerlich für den Unternehmer: Selbst Kunden sprechen ihn auf das schlimme Erscheinungsbild an der gegenüber liegenden Straßenseite an. So wie kürzlich ein Geschäftspartner aus Hamburg. „Er fragte mich, sag mal, wie sieht es denn bei euch in Oberhausen aus?“, sagt Heinrich Jakobs. Für den Leiter eines Unternehmens, das Kunden aus dem gesamten Land begrüßt, seien dies nicht hinnehmbare Zustände, findet Jakobs. „Das ist doch eine richtige Drecksecke!“
Der Kontrast zwischen den Straßenseiten könnte nicht deutlicher sein. Auf der Seite der Firmenzentrale stehen akkurat geschnittene Hecken. Jakobs Enkel mähe den Rasen im Sommer selbst in der Mittagshitze, so der Firmenchef. Zu den wuchernden Gewächsen kommen dagegen auf der gegenüber liegenden Seite auch noch ein Haufen Müll und Unrat.
Doppelt ärgerlich: Vollgestopfte blaue Säcke, Gartenpolster und ein kaputter Schrubber hängen in den Pflanzen. „Ich habe schon zwei Mal bei der Stadt angerufen. Bisher ist noch nichts passiert“, sagt Heinrich Jakobs. „Ich weiß nur, wenn der nächste Sturm kommt, fliegt der ganze Müll hier durch die Gegend.“
Schlechter Eindruck bei Kunden
Wer ist nun für das Grundstück verantwortlich? „Das Grundstück gehört weder der Stadt noch einer Tochtergesellschaft“, erklärt Alexander Höfer, Sprecher des Oberhausener Gebäudemanagements (OGM). Dementsprechend befindet sich das Gelände in Privatbesitz. Laut des Grundbucheintrags soll es sich um die Firma „FAM Zweite Immobilien GmbH & Co KG“ handeln. Allerdings war diese Firma nicht zu erreichen. Eine Telefonnummer findet man in gängigen Onlineregistern nicht, ebenso fehlt eine Internetpräsenz des Unternehmens. Ein mit den Anfangsnamen „FAM“ beginnender Gebäudedienst aus Oberhausen habe mit der Immobilie nichts zu tun, wie es auf Nachfrage heißt.
Heinrich Jakobs wünscht sich, dass der Ärger mit der vermüllten Nachbarschaft schnell endet. Schließlich soll sein Firmensitz auswärtigen Gästen das richtige Bild von der Stadt vermitteln.